Im Rhytmus der Zeit

  • Mühsam und tief gebeugt von der zu tragenden Last, die die Unvernunft, die Gier nach Macht, die furchtbaren Kriege und die daraus resultierenden Sorgen und Nöte, die Friedlosigkeit und sicher noch Einiges mehr, so kommt, wie ein uralter Mann schlurfenden Schrittes unser zu Ende gehendes Jahr daher.


    In drei Tagen treten wir in die vorweihnachtliche Zeit ein, die Zeit, die uns zu Christi Geburt führt, zu dem Menschen gewordene Liebe Gottes. Und wieder werden wir gemeinsam singen, „ich steh an Deiner Krippe hier, oh Jesu, du mein Leben.“ Mit welchen Gedanken dabei, nur aus Tradition? Diese Geschichte vom Vergehen und neuem Werden, die sich jährlich wiederholt ist nicht immer gleich. Ich weiß es aus Erfahrung.



    Advent

    Welch ein Zauber liegt über Allen. Er ist spürbar. Es ist als gehen die Uhren anders. Ich sitze in meinem Lieblingsstuhl am großen Fenster und schaue den Schneeflocken zu, die ein stürmischer Wind tanzen lässt. Ich hoffe insgeheim, er möge noch eine ganze Flocken Herde vor sich hertreiben, um Wald und Flur mit einer dicken weisen Decke zu schützen. Es heißt: es wächst viel Brot in der Winternacht. Nebenbei wird all das Unschöne, das Schmutzige, verschwinden. Nur die Autofahrer werden nicht begeistert sein.


    Es ist magisch: Die Lichter leuchten hell und klar. Stille, sie ist fühlbar laut. Wie in einem Traum steigen aus der Erinnerung all die Lieben von einst herauf. Ich bin erstaunt. Geschieht es auf meinen geheimen Wunsch hin, durch meine große Sehnsucht, die innige Verbundenheit, das gemeinsame Erleben voller gegenseitiger Achtung, voller Vertrauen und Hoffnung auf das Wiedersehen? Es ist und bleibt Magie!


    Wie heißt es doch in dieser besonderen Zeit:

    ... und die Seelen werden knien vor dem Throne Gottes..."


    Was ist die Zeit

    Festhalten, einfach festhalten möchte man sie jetzt. Sie rinnt einem durch die Finger. Die zweite Woche geht zu Ende. Die Hektik nimmt zu. Die Frage nach den Geschenken für die Lieben, die für das kommende Weihnachtsfest gewünscht werden, st aktuell. Es wird darüber im Familien- und Freundeskreis diskutiert. So im Hin und Her. Doch das ist so ein Thema für sich. Das größte und wertvollste aller Präsente ist das Zeitgeschenk denke ich und Frieden in der Welt, in der wir leben.


    Die Kerzen flackern. Eine nach der anderen wird verlöschen. Dann wird es dunkel. Ich werde sie nicht erneuern.


    Ich sitze in Gedanken am Fenster. Um mich ist Dunkelheit und Stille, bis der kräftige Windstoß mich aus meiner Träumerei holt. Es schneit. Die Flocken, die wie kleine Sterne sind, tanzen.



    Ihnen Allen, liebe Freunde, Ihnen verehrter Stan Marlow, wünsche ich noch gesegnete, friedliche und besinnliche Tage. Bleiben sie wohlauf.

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