Beiträge von Stan Marlow

    Manchmal, wenn sich meine Gedanken zu einem Thema nicht fügen wollen, nehme ich mein Laptop und gehe z.B. in das Café 14 in Mittweida. Ein kleines Café – ein Treffpunk von Studierenden, Schülern, Leute wie ich und noch eine Generation älter. Sie alle finden dieses Café, es ist übrigens das einzige Café in Mittweida, ist was Besonderes.

    Die Nachricht, dass dieses charismatische Café schließt hatte auch mich erreicht. So wollte ich ein letztes Mal diese Atmosphäre, den guten Café und die Vielseitigkeit von Gedanken in mich reinsaugen, fühlen und erleben. Fast alle Tische waren besetzt. Ich saß ganz hinten rechtes, direkt neben dem großen Fenster zur Straße hin, das Laptop war geöffnet, der Café duftete verführerisch und bald versank ich in meine Gedanken. Worte drangen wie durch Watte an meine Ohren und rissen mich in die Wirklichkeit. Eine junge Dame sprach mich an, wohl eine ganze Zeitlang schon. Sie schien etwas genervt. Auch ihre Begleiterinnen lächelten schon mitleidig. Was soll ich sagen: sie fragte, ob die Plätze an „meinem“ Tisch noch frei wären. „Klar“ sagte ich und lachte. Dann versank ich wieder in meine Gedankenwelt, die Finger tippten fleißig und ich hatte wohl die Neugierde der jungen Damen geweckt. Sie wollten wissen was ich da mache, an was ich so intensiv schreibe.

    Ich lachte und fing u.a. an von den Seitenspinnern zu erzählen… Einige ihrer Fragen und meine Antworten will ich erzählen:


    1. Wer sind die Seitenspinner?

    Es sind Menschen, wie du und ich, sagte ich.

    2. Was machen die Seitenspinner? Es sind Leute, die schreiben wollen. Sie schreiben, was sie bewegt, erzählen ihre Geschichte, Träume, Fantasie und mehr

    3. Seid ihr ein Verein, ein Club, ein Zusammenschluss von… Spinnern, fragte sie lachend?

    Weder das eine, noch das andere. Es gibt keine Vorschriften, keine Hausaufgaben, keine finanziellen Verpflichtungen, keine thematischen Vorgaben und so – das einzige was ich anzumerken hätte, ist der respektvolle Umgang mit dem anderen und mit dem, was zu erleben ist.

    3a. Was gibt es dann?

    Den Freigeist, sagte ich. Es gäbe dich und das ist schon eine ganze Menge.

    4. Habt ihr denn keinen Sitz, keinen Raum?

    Oh doch, du findest die Seitenspinner in Waldheim, nicht weit von hier. Wenn du auf den Pfaffenberg gehst und nach der Museumsgaststätte suchst, dann hast du sie gefunden.

    5. Bist du auch ein „Spinner?“

    Jetzt nicht, sagte ich. Aber wenn ich durch die Tür in die Museumsgaststätte gehe, dann bin ich

    einer. Dort gibt es einen großen runden Tisch – dort findest du auch die anderen.

    6. Was passiert da so?

    Wir reden, lachen, trinken etwas und erzählen. Vielleicht hat der eine oder andere etwas geschrieben, was er uns vorlesen will. Er will hören, sehen und fühlen wie es bei dem andren ankommt. Vielleicht gibt es auch Ratschläge von den anderen. Manchmal sind Gäste anwesend, die etwas verzehren – sie werden es auch hören und sie werden, wenn sie es denn so wollen, honorieren. Es gibt eine „offenes Mikro“ und später auch eine „offene Bühne“. Die Seitenspinner sind noch jung und es gilt den einen oder anderen Weg auszuloten, einen anderen zu gehen. Du kannst dich, dein Ego, deine Gedanken einbringen und gestalterisch tätig sein.

    7. Ist das schon alles?

    Es ist ein Anfang. Wir wollen die kulturelle Szene in Waldheim mit bereichern. Es soll Veranstaltungen mit Publikum geben, Lesungen und einiges mehr. Vielleicht schreibt jemand ein Buch und ein Agent von einem Verlag entdeckt ihn, oder… die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.

    8. Was muss ich denn tun, wenn auch ich „spinnen“ will?

    Geh nach Waldheim – finde den Pfaffenberg – tritt durch die Tür der Museumsgaststätte – und komm zu uns an den Tisch. Dann bist du angekommen – und wenn du dir nicht sicher bist, frag nach den Seitenspinnern – Gabi, die Hausherrin ist sicherlich hilfsbereit.

    9. Das geht doch nicht ohne Prominenz oder Unterstützer. Wie macht ihr das?

    Der Bürgermeister der Stadt Waldheim unterstütz unsere Idee und Aktivitäten. Unterstützung können wir immer gebrauchen, sagte ich lachend. An wen ich noch denke? Naja, vielleicht liest diesen Beitrag der Pfarrer, der Direktor der Schule, Deutschlehrer, jemand von den Lions Club oder von der Rotary `s. Unser Vorhaben, unsere Ideen sind edel.. „ach ja“ bin ich jetzt ein Spinner oder ein Visionär/Träumer“, fragte ich lachend.

    „Eher ein Träumer“, hörte ich… Doch ohne Träume gestaltet sich nichts, oder?

    10. Wer ist denn schon dabei? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?

    Wer dabei ist: – Ich – und wenn du wissend werden willst – komm einfach vorbei. Vom Alter solltest du mindestens 14 Jahre alt sein. Es gibt bestimmt schreibende Seelen, die jünger sind und ja, auch sie willkommen, doch hier muss das klar mit dem Elternhaus geregelt sein.

    Du fragst nach Voraussetzungen: Du musst es einfach wollen Und wenn du magst, bring Freunde mit, die auch dieses Verlangen nach… fühlen – auch ein „Seitenspinner“ zu sein, sagte ich lachend. Und wenn ihr wollt, erzählt überall von den Spinnern, den Seitenspinnern, verbesserte ich mich.

    11. Warum seid ihr nicht in diesem Café? Ich hab dich schon öfters hier gesehen, meist hast du in der hinteren Ecke, am kleinen Tisch gesessen und Café getrunken?Das ist die letzte Frage, die ich hier aufschreiben und beantworten will. Es blutet mir das Herz, so will ich es mal ausdrücken, dass das Café schließen wird. Alles auf Corona, die Pandemie und etc. zu schieben wäre zu profan, zu leicht. Ich denke, die Menschen haben verlernt zu sehen und zu fühlen, wenn sich jemand bemüht etwas Wunderbares zu Schaffen – wie die Familie Haferkorn.

    Die Lethargie und des „geführt werden wollen“ ist einfach der schleichende „Tot“.

    Mir fiel auf, dass ringsum noch so einige Ohren auf „Empfang“ gedreht waren. Recht so, sagte ich mir. Ich klappte meinen Laptop zu, bedankte mich im Stillen beim Schicksal für die seltsame Fügung und bei den Damen für ihre Neugierde.

    Mit dem Satz: „Vielleicht sehen wir uns beim Spinnen“ auf dem Pfaffenberg, verließ ich das Cafè. Eine Visitenkarte von mir und meiner Website: http://www.stan-marlow.de ließ ich liegen. Dort werden die Infos im Forum und die Termine finden, wenn sie denn so wollten.


    Wenn ihr liebe Leser konstruktive, außergewöhnliche Ideen und Gedanken habt, wenn die Neugierde und das Verlangen uns zu helfen oder selbst zu „spinnen“ euch übermannt, dann schreibt uns: Seitenspinner.waldheim@web.de oder kommt auf den Pfaffenberg zu den Seidenspinnern und Gabi.

    Mal was anderes - die Melodie aus einem bekannten Western - sie geht unter die Haut. Es gibt zwei Versionen, die tief, sehr tief gehen.
    Also zurücklehnen, Augen zu und lasst die Seele tanzen und die Gefühle frei.


    Version 1. Vásáry André - Once Upon a Time in the West


    Die Drachenrache


    Ein kleiner Drache lebte einst in einem großen Wald. Traurig kroch er durch das Dickicht und langweilte sich. Von weitem sah und hörte er die Leute aus dem nahen Dorf. Besonders die Kinder machten ihn neugierig. Die hatten immer so viel Spaß.

    Er schlich sich ab und an in ihre Nähe und schaute neidisch zu. Verstecken konnte er sich nicht richtig, da er bereits größer als alle Bäume war....


    Anmerkung: Die ganze Geschichte findet ihr im Anhang

    Macht der Mai wirklich alles „Neu"?

    Die Iden des April`s hatten es für Mensch und Tier in sich. Selbst Mutter Natur konnte viele ihrer blühenden Kreationen nicht vor dem Verwelken und dem tödlichen Frost bewahren.

    Endlich wärmt die Sonne, als hätte sie ein schlechtes Gewissen.

    Als ich in Gedanken durch den Nonnenwald ging, ich die großen Pfützen, die jetzt zu kleinen schlammigen Lachen überspringen konnte, spürte ich, wie der Wald zum Leben erwacht: Die Vögel hatten so manche Melodie in der Kehle, zartes Grün an Baum und Strauch war zu sehen und in den Sonnenstrahlen tanzten wie verrückt die kleinen Plagegeister (Mücken).


    Da, ein Gedanke und dort eine Erinnerung:

    Stehend vor der 7. Klasse ein Gedicht rezitierend von Goethe:


    Ich ging im Walde

    So für mich hin,

    Und nichts zu suchen,

    Das war mein Sinn.


    Im Schatten sah ich

    Ein Blümchen stehn,

    Wie Sterne leuchtend…


    Vor mich hin schmunzelnd ging ich weiter und meine Gedanken „flogen“ in die Waldheimer Umgebung. Hand aufs Herz: Waren sie nach den kalten Tagen dort im Wald, auf dem Eichberg, der Hufe oder gar im Sauergras, um die frische Luft einzuatmen und um sich an der Natur zu erfreuen? Spielte da die Fantasie auch mit ihnen?

    Sahen sie das gesuchte Krokodil im Gebüsch liegen, das beim Näherkommen sich als ein alter verwachsener Ast entpuppte? Vielleicht beobachteten sie ein furchteinflößender Drache hinter frischgrünen Blättern... Vilma hat ihn „gesehen und mit ihm gesprochen“. Für euch schrieb sie diese Geschichte auf:


    Die Drachenrache

    Ein kleiner Drache lebte einst in einem großen Wald. Traurig kroch er durch das Dickicht und langweilte sich. Von weitem sah und hörte er die Leute aus dem nahen Dorf. Besonders die Kinder machten ihn neugierig. Die hatten immer so viel Spaß.


    Er schlich sich ab und zu in ihre Nähe und schaute neidisch zu. Verstecken konnte er sich nicht richtig, da er bereits größer als alle Bäume war. Nur sein grünes Lederkleid tarnte ihn vor dem Entdecken. Die Bewohner der Umgebung sahen ab und an eine undefinierbare Gestalt. Da dieses Etwas nichts Böses tat, beachteten sie es nicht weiter.

    Eines Tages, als der kleine Drache besonders langweilig im Wald umherging, wollte er mit den Kindern spielen. Doch seine riesige Gestalt erschreckte sie. Sie rannten vor ihm davon. Im ersten Moment gefiel ihm das nicht, wollte er doch mit den Kindern Spaß haben. Doch plötzlich machte es ihm ein riesiges Gaudi, dass jemand vor ihm aus Angst davonlief. …


    Wollt ihr wissen, wie es weitergeht?

    Was hat der Haase mit Ostern zu tun?

    Wer noch an den Weihnachtsmann glaubt, vermutet den Osterhasen hinter den bunten Eiern. Hasen galten in der heidnischen Zeit als Boten der Frühlingsgöttin Ostara. Er ist seit Jahrhunderten ein Fruchtbarkeitssymbol, weil er eines der ersten Tiere ist, die im Frühling Nachwuchs bekommen


    Das „weiß“ doch jeder?


    Aber was passiert kurz vor Ostern?

    Es wird gefastet, was das Zeug hält und das nicht nur bei den Christen. Was ihnen gemein ist, ist der Glaube: Bei den Christen ist es … was auch immer und bei den anderen der Glaube, dass das Fasten eine gute Sache für Körper und Geist ist.

    Manchmal, aber nur manchmal lässt sich eine Muse davon „beeindrucken“, schleicht sich unerkannt an, ihre schlanken Arme halten dich fest und es kommt zu dem begehrten und betörenden Kuss.

    So geschehen bei Maible von den Seitenspinnern.



    Trinkfastengedanken

    Dir geht es bestens in den Zeiten,

    wenn keine Nahrung du verdaust.

    Der Geist wird sanft dich vorbereiten,

    wenn du von innen dich beschaust.


    Und wenn der Körper ständig friert,

    dann gönne dir bewusst ein Bad.

    Genieß das Leben ungeniert.

    Es wäre sonst sehr fad.


    Zieht es zum Wein dich hin beim Fasten

    Und du kannst ihm nicht widerstehen.

    Wird’s dein Gewissen auch belasten.

    ist doch nur flüssig – das wird gehen.


    Nimms mit Bedacht nur kleine Schlucke.

    Mehr bist du jetzt auch nicht gewohnt.

    Die Müdigkeit senkt sanft die Flügel

    Nichts Essen – wie`s den Magen schont.


    Nächster Morgen, ach Herrjeh!

    Tut dir der ganze Leib so weh.

    Wie ein Hammer knallts im Kopf

    Und jedes Haar tut weh am Schopf.


    Die Moral von der Geschichte:

    Greifst du beim Fasten nach dem Wein

    Stellt sich ein Riesenkater ein!

    Das war unser Motto nach der Winterpause. Ich habe es in einem Artikel für das Amtsblatt, dass in der Stadt Waldheim erscheint geschrieben. Viel kann man noch nicht erwarten. Unserre Köpfe sind voller Ideen, Wünsche und der Tatendrang lässt Energien aufleben. Dirk hat sein 2. Buch fertig. Und er will es auch Lesern vorstellen. Wie und wo... Ihr könnt es in dem Artikel lesen. Falls ihr interessiert seid, könnt ihr sein sagenumwobenes Buch auch bei mir bestellen. Ich leite es weiter - natürlich auch mit Widmung. Versprochen.

    Wir treffenuns wieder am 20. Februar... Da wird auch über eine Buchtaufe zu sprechen sein... Maible hat ihr Buch fertig. Ich gratuliere ihr natürlich und freue mich es bald ein Exemplar mein Eigen zu nennen.

    Was mir noch am Herzen liegt: Seid neugierig - kommt auf den Pfaffenberg in Waldheim, wenn ihr mögt. Dort lernt ihr uns kennen, was wir tun und vielleicht entdeckt ihr die neigung zum Schreiben.



            

    Hallo Waldheim!


    Hallo, liebe Vilma Schüler


    Der Nikolaus braucht Hilfe


    Diese wunderbare Geschichte von Ihnen las ich mit großem Interesse. Voller Erstaunen erfuhr ich von seinem Desaster mit dem eigenen Auto. Dazu kamen noch Kummer wegen der Geschenke für die Kinder, die dort noch lagerten. Wahrlich, Hilfe tat not!

    Ich muss gestehen, ich wusste gar nicht, dass unser Freund Nikolaus mit einem eigenen Auto fährt. Nun begreife ich erst wie alt und gebrechlich das Gefährt war.

    Zum Glück, Hilfe kam rasch vom Autohaus mit Reparatur Werkstatt an.

    Liebe Vilma Schüler,

    Sie lassen uns wissen, dass der Junior Chef unserem Freund sogar als momentanes Fahrzeug ein dreirädriges Moped zur Verfügung stellte, bis das eigene Fahrzeug repariert ist. Das ist Kulanz! Somit, soweit ist alles in Ordnung. Freund Nikolaus ist wieder einsatzfähig.


    Mit lieben Grüßen: F J

    Für sie war es ein Begriff der Moderne. Nun durfte sie es selbst erleben. Donnerstag nach Dienstschluss stand ihr Sohn vor ihr. Morgen, Freitag fahren du und ich in das Erzgebirge in unsere einstige Heimat. Dorthin wo sich die Pyramiden drehen, wo die wundervollen geschnitzten Schwipp bogen stehen und die Parade der Bergmänner zu sehen ist. Glück Auf so ihr Gruß. Meine Familie ist anderweitig unterwegs. Sie freute sich sehr darüber.


    Eine Heimat bleibt wohl immer eine Heimat, denkt sie. Gleich welche Umstände sie zwangen sie zu verlassen. Sie fuhren ihre alt bekannte Strecke über Eibenstock. Von dort aus geht es nur noch bergauf nach Johanngeorgenstadt. Dabei tauchte immer wieder die bekannte Frage auf: weißt du noch Mutter? Langsam tauchten aus dem Garten der Erinnerung die Dinge wieder auf, die dort abgestellt waren. Welch ein wunderbares Gefühl. – Weiter auf der verschneiten Hauptstraße entlang lag links die Sauschwämme, eine beliebte Gaststätte für Wanderer und die vielen Wintergäste, die Ski Fahrer. Gut gepflegt stand sie da, aber schon zwei Jahre geschlossen. Durch Corona blieben die Gäste aus. Ihr Sohn sah sie lächelnd an. Weißt du was, jetzt fahren wir den Weg hoch zum Auersberg, das Berghotel dort oben hat bestimmt geöffnet. Dort hinauf im Winter, alles war ringsum tief verschneit, aber es klappte. Das Hotel war ausgebucht. Trotzdem wurden Wanderer begrüßt und bis sechszehn Uhr mit warmen Speisen und dergleichen, versorgt. Hier war an den Fichten und Tannen kein schneefreies Plätzchen zu sehen. Ihr Sohn hat Fotos von der einmaligen Pracht. Die Schneehaufen schätzte er hundert bis einhundertfünfzig Meter an verschiedenen Stellen. Sie


    fühlte sich sehr gut. Noch nie hatte sie so viel Zeit in Ruhe mit ihrem Sohn. Gemeinsam Zeit, dass ist wundervoll und unvergesslich zugleich. Sehr erstaunt und traurig waren sie Beide über die Erzgebirges Schanze. Sie war gesperrt, sie war nicht mehr gepflegt worden, hier zu gab es kein Geld. Es schneite wieder. Vom Auto aus sah sie den Flocken zu. Dabei tauchten die Bilder ihres damaligen Alltags auf. Die Kinder mussten zur Schule. Die Haustüre ließ sich nicht mehr öffnen, Schnee Verwehungen. Die Buben fuhren mit den Skiern durch das Hausfenster.


    Sie besuchten all die Plätze, die einst ihr Leben mitbestimmten. Es dämmerte bereits. Unzählige Lichter ließen Pyramiden, Schwipp Bogen und Co im festlichen Glanz erstrahlen. Da entdeckten sie links der Straßen Seite die Milchbar mit ihrem Top Angebot: frische Windbeutel mit Kirschen. Also, nichts Anderes als hinein und so einen Beutel bestellt. Sie staunte nicht schlecht über die Größe und Schlagsahnen Füllung. Der Chef erklärte uns, die Bar bestehe seit Neunundfünfzig Jahren. Oh ja, ich kannte diesen Ort. Heute, am Achten Zwölften hat meine Tochter ihren Acht und Fünfzigsten Geburtstag. Hier war der Ort, den ich täglich besuchte. Einen Windbeutel bitte!


    Es schneite. Der aufgekommene Wind spielte mit den Flocken. Sie sahen Beide noch einmal zurück. – Gemeinsam – Zeit – unvergesslich.

    An die Schreiberlinge


    Gaststätte „Am Pfaffenberg“

    Waldheim


    Hallo Ihr Lieben, ich würde so gerne einiges von Euren Geschriebenen lesen, so wie Stan Marlow immer sagte: „hat Euch die Muse geküsst?“ Hat sie?


    Mich selbst plagen seit langem viele Fragen. Deren Antworten sicher vielseitig sein können und werden. Wenn ich unsere Welt zurzeit betrachte in der wir leben, die gekennzeichnet ist von Kriegen, wenn ich die Atmosphäre fühle, die uns umgibt und die dementsprechend ist, so suche ich nach den Antworten auf die Frage:


                                                                Was ist der Mensch?


    Ist er nicht in der Lage Frieden zu schaffen und zu halten? Wo ist sein Bewusstsein, wo bleibt oder ist sein Verstand? Er kennt genügend Kriege. Hat er ihre Auswirkungen vergessen? Sieht oder erinnert er sich nicht mehr an die Millionen von Toten? An die Tränen der Kinder? Ganz zu schweigen von den Zerstörungen aller Orte. Warum ist das so? Ist er mit einem Hang zum Kriegerischen, zur Eigenliebe Geboren? Ist er besessen von Macht, Hass und Gier nach Besitz? Wo ist und bleibt seine Liebe zur Natur? Warum zerstört er sie?


    Es wurde aber auch viel Gutes, Schöpferisches getan. So auch heute noch. Wir helfen und bauen auf bis, dass das Krieg spielend wiederbeginnt -ein Ungleichgewicht von Chaos und Ordnung!.. Warum? Mit welchem Recht?


                                                                        Was ist der Mensch?

    An die Schreiberlinge


    Waldheim

    Gaststätte „Am Pfaffenberg“


    Hallo Schreiberlinge, kaum hatte ich versucht Kontakt aufzunehmen durch das Fernschreiben nach Waldheim zu Ihnen, tauchte der quälende Gedanke auf, aber welches Genie ist der Gründer des Ganzen?

    Selbst besuchte ich schon einige Lesungen von verschiedenen Autoren. Ich kam ins Grübeln. Freischreiben, so aus sich heraus, dasselbe später durch Lesungen dem Publikum vorstellen, dazu gehört Leidenschaft, so eben das gewisse Etwas.

    An einen Autor kann ich mich besonders gut erinnern. Mit wenig passender Ausstattung, wie Beleuchtung durch eine Lampe, während der Raum dunkel war, saß er vor seinem Tisch und las aus seinem Buch oder aus seinen Gedichtbänden, manchmal mit absurden Gedanken, oder gewürzt mit Witz und Humor. Er schlug uns in seinen Bann. Es war Stan Marlow.


    Nun weiß ich es genau. Meine Neugierde ist befriedigt.


    Prolog. – Die Seitenspinner


    Birgit und Stan formten sie aus dem „Nichts“ Beide sagen zu recht, still ist es in der Kunstwelt und Kultur in und um Waldheim herum. Birgit und Stan sehen in der Zukunft Schreiberlinge die in Freiheit ohne Vorgabe ihre Worte zu Gehör bringen.


    Träume sind erlaubt. Das geträumte umzusetzen bringt Erfüllung, Spaß und Freude.


    Mit lieben Gruß: FJ

    An den Treffpunkt der Schreiberlinge


    Gaststätte „Am Pfaffenberg“ Waldheim

    Ein künstlerisch gestalteter Flyer mit seinem Aufruf an alle Schreiberlinge, auch an jene die es werden wollen, fand auch den Weg zu mir. Vor allem die Aussage des Autors, jedes Alter ist willkommen reizt mich. Das Notieren meiner Gedanken, Gefühle, Erlebnisse sowie Erkenntnisse in Worte zu fassen und selbige geordnet zu Papier zu bringen, wenn mir das gelänge. – Ein Versuch ist es wert.


    Ihnen Allen viel Erfolg und Freude beim nächsten Treff.


    Mit einem lieben Gruße – FJ

    Meine ersten Gehversuche als „Seitenspinner". Wenn ihr mögt, schreibt mir, ob die kleine Geschichte euch gefällt.


    An einem kalten Wintertag begann es leise zu schneien. Schon bald verhüllte eine reine weiße

    Schneedecke schmuddelige Straßen, Dächer, Felder und Wiesen. Da geschah es. Entlang der Hauptstraße in

    Waldheim jaulte es gleich mehrfach hintereinander. Ein altes rotes seltsam geschmücktes Auto gab

    furchtbare Laute von sich und blieb einfach miten auf der Fahrbahn stehen. Aus dem verbeulten Vehikel

    tauchte ein noch seltsamerer gebeugter Mann auf. Er trug einen langen roten Mantel und abgewetzte

    schwarze S�efel. Sein langer grauer Bart reichte ihm bis zum Gürtel aus dickem Strick. Neugierige

    Schaulus�ge blieben stehen. Was tat er da? Hilflos stand der merkwürdige Mann im Schneegestöber vor

    seinem alten Gefährt und versuchte die Motorhaube zu öffnen. Es gelang ihm nicht. Fragend sah er sich

    um. Ein paar Jungs, die gerade auf dem Weg von der Schule nach Hause vorbeikamen, fragten, ob sie

    helfen könnten.

    „Naja, vielleicht, was mach ich denn jetzt?“ stoterte mühsam der Mann ...

    Da wir nicht wussten, was auf uns zukommen würde, trafen wir uns 14:30 Uhr im Autohaus Köhler zu Waldheim. Schnell ein paar organisatorische Worte, dann gings an die letzten Vorbereitungen. Unser geschmücktes Schaufenster im Autohaus tauchte mit seinem warmen Licht die Umgebung in eine surreale Welt. Das Quiz war vorbereitet, die Schatztruhe mit den Geschichtsrollen stand bereit und die mit Liebe gekochte Buchstabensuppe stand gleich am Eingang, so dass durchgefrorene Besucher sich innerlich aufwärmen konnten. Ob jemand, ob überhaupt jemand kommen würde? Die nagende Ungewissheit war wie ein Wermutstropfen in einem ansonst schmackhaften Cocktail.


    Als ich an der Eingangstür stehend in das Innere des Autohauses schaute, wippten 4 rote Weihnachtszipfelmützen durch die Halle. Ein Schmunzeln konnte ich einfach nicht unterdrücken. Alles war so, wie wir es uns vorgestellt haben. Keine Sekunde zu früh – die Tür ging auf und kurz darauf blickten wir in freundliche und lachende bekannte Gesichter. Es waren gute Gespräche. Es wurde gelacht, gescherzt, Buchstabensuppe geschlürft und unsere Arbeit fand großes Interesse. Kurz vor Beginn der Lesung sah ich zu Vilma und bemerkte ihr Lampenfieber. Es ist ein wunderbares Gefühl. Unsere Gäste hörten interessiert zu und honorieren diese von Vilma geschriebene und selbst gelesene Geschichte mit anerkennendem Applaus und einem Lachen. Und eben diese Geschichte könnt ihr hier noch einmal nachlesen.


    Längst war es dunkel geworden. Der Schein der Stehlampe in unserem Fenster sollte auf unser „lebendiges Adventsfenster“ aufmerksam machen. Da niemand mehr hereinkam, sagte ich mir: „Geh doch mal nachschauen. Vielleicht trauen sie sich nicht reinzukommen.“ Da stand ich nun mit meiner roten Weihnachtsmannzipfelmütze in der kalten Dunkelheit und ging langsam zum Schaufenster. Eine Frau mit einem Rucksack auf dem Rücken kam mir entgegen, sah mich, stutze kurz und dann machte sie auf dem Absatz kehrt, überquerte flugs die Straße und mit schnellen hastigen Schritten. Fast meinte ich, sie wäre erschrocken und läuft vor mir weg. Ob sie mich mit dem Grinch verwechselt hat? Ich sah mich um. Mich blickten die dunkle „Augen“ der Häuser an. Autos fuhren kaum, Menschen sah ich noch weniger. So ging ich zurück ins Warme. In den uns noch verbliebenen Minuten, ergaben sich herrliche Gespräche. Dann waren die zwei Stunden um. Wir verabschiedeten unsere und die Gäste des Autohaus Köhler. Zusammen mit den Seniorchefs Anett und Andreas Wien tranken wir noch ein Tröpfchen heißen Glühwein. Mit vielen Emotionen und Gedanken im Gepäck gings nach Hause. Persönlich denke, dass unsere Aktion mit dazu beigetragen hat, die Weihnachtszeit etwas heimischer zu gestalten und dass wir, die Seitenspinner, aus dem Dunklen gehend ins sichtbare getreten sind.


    Tief in unserem Herzen hoffen wir, dass euch unser „lebendiges Adventsfenster“ und die damit verbundene Aktion gefallen hat. Ob nächstes Jahr ein Run" auf den Pfaffenberg beginnt? Wir sind gespannt.


    * * * * * * *


    Das von den Seitenspinnern dekorierte Schaufenster vom Autohaus Köhler zu Waldheim vor dem 6. Dezember 2023:


       


    Schaufenster am 06. Dezember 2023

     


    Das sind wir:


    Klara & Stan und die leckere Buchstabensuppe:



    Maible & Stan und die Buchstabensuppe:



    Vilma beim Lesen mit unseren Gästen:
     


    Ein letzter Schluck Glühwein mit den Seniorchefs Anett und Andreas Wien:



    Die Seitenspinner - Akteure sagen: Danke!


    Die Tage nach unserem Treff in der Museumsgaststätte vergehen wie im Flug. Wir fanden, dass es Zeit wird, den zweiten, etwas größeren Stein zu "werfen", wollten von der Existenz der Seitenspinner etwas lauter erzählen und das Schicksal mehr herauszufordern.


    Die Zeit ist voller Aktivität, da wir uns bei dem Ausschreiben des Adventskalenders der Stadt Waldheim beworben hatten. Es gilt ein Schaufernster weihnachtlich zu schmücken, das am Tage der Eröffnung einer Aktion bedarf.

    Wir fanden in den Besitzern des Autohaus Köhler zu Waldheim wundervolle Menschen und Unterstützer. Unsere Ideen, Gedanken und Tun, fanden keine Hindernisse und so nahm das Schicksal seinen Lauf.


    Wir fanden „offene Ohren“ bei der Zeitung. In der Sächsischen Zeitung erfuhren die Leser vom: lebendigen Adventskalender. Kurz darauf erschien in einer anderen Zeitung der Titel: Jeden Tag eine Aktion. Während dieser Zeit erspann unsere Gruppe zahlreiche Ideen, wie wir und was wir „anstellen werden. Es war eine Freude zu erleben, wie sich unsere Ideen, das Schaufenster zu gestalten, gestalteten. Anfang Dezember war es fertig. Die Leute, die vorüber gingen blieben neugierig stehen. Ein großes Plakat, das seitlich an der Scheibe klebte erzählte jedem der es wissen wollte, von uns.


    Nun fehlten noch durchführbare Ideen für die Aktionen. Es dauerte eine Weile, bis jemanden spontan der Gedanke: „Wir kochen eine Buchstabensuppe und schenken sie aus“ laut über die Lippen kam. Da waren sie, die Ideen: Vilma liest ihre Geschichte. Als Zugabe wird es kleine Geschichten, geschrieben von Vilma und Klara auf „Schriftrollen“ gedruckt geben, die in einem Schätzkästchen liegend, für Alle zum Mitnehmen gedacht waren. Zu guter Letzt wird es ein kleines Quiz geben. Der Gewinner wird einen Preis erhalten, der von der Besitzerin der Museumsgaststätte gestiftet wird.


    Unser Programm steht. Jeder für sich fiebert dieser Aktion, die am 06.12.2023 im Autohaus Köhler zu Waldheim stattfinden wird, entgegen.


    Am 05.12. 23 erschien in der Sächsischen Zeitung ein Artikel mit der Überschrift:

    Seitenspinner bringen den Nikolaus ins Autohaus






    Alles war bereit. Es war ein Fiebern in mir zu spüren. Der Stein war „geworfen“. Mit einer mächtigen Vorfreude sehe ich den 06.12.2023 entgegen.