Beiträge von Wanderer

    Herrenabend – Hüttenzauber

    ….das Rot drängte sich vor, gewann immer mehr die Oberhand und wie blutige Tränen zog es seine Bahn über die weiße, unschuldige Fläche bis diese vollends verschluckt war….
    Zuvor weckten die… einfachen Töne „Palestrinas“ ein seltsames Gefühl, es zupfte, zerrte an der Seele, lockte und bettelte….
    …es liegt eine seltsame schwere Grausamkeit in den Tönen…eine unschuldige Grausamkeit…

    Im Kamin lodern und knistern die trockenen Holzscheide. Ihr Schein und nur wenige Kerzen, die kurz vor dem Verlöschen sind, erhellen noch den Raum. Die Freunde bemerken weder die leeren Gläser noch das flackernde Licht. Stille, Anspannung pur, Gänsehaut.

    …bizarre Ränder einer Gestalt schoben sich am Spinett vorbei in den Raum….bis sich vor den Augen aller ein junges Mädchen, das ganz in ein weißes Tuch gehüllt war….eine leuchtende weiße Wolke in der roten Glut….

    Mein Beitrag für unseren Hüttenabend war eine Kriminalgeschichte. Ich las aus dem Grusel-Krimi Buch von „ Stan Marlow“

    Burgunderrote Tränen und Gänsehaut

    „Rote Begierde in weißer Hand“

    Es sind dies Grusel Geschichten vom Feinsten. Meisterlich erzählt auf diese Art. Der Autor zeigt hier seine Vielseitigkeit und die Kenntnisse der menschlichen Seele.

    Die letzte Kerze erlosch. Im Widerschein des Kaminfeuers saßen wir uns stumm gegenüber. Keiner hatte im Moment Lust zum Sprechen. Das Empfinden meiner Freunde ging weit auseinander. Erstaunen, Verschlossenheit vielleicht auch so etwas wie Entsetzen zeigten die Gesichter. Helm, unser Senior, spendierte noch eine Flasche alten Rotwein. Die Gläser wurden wieder gefüllt und Prost! - Freunde. Die Stimmung normalisierte sich, die Gänsehaut verschwand. Das Gehörte kam nun doch zur Sprache und bleibt sicher unvergessen zusammen mit diesem Hüttenabend. Noch einmal tauchte im Gespräch… die rote Farbe auf, die den ganzen Raum wie ein blutiger Nebel erfüllte…

    Den Abend habe ich vorn weg genommen. Es war unser Abend, dem ein wundervoller, fröhlicher, unbeschwerter Tag voraus ging. 30. Dezember, ein Tag vor Sylvester. Unsere Mädels wollen allein Shoppen gehen, sowie den Tag und den Abend unter sich bleiben. Meine Freunde und ich sind nicht traurig darüber.

    Von unserem Hügel aus, wo die Hütte steht, können wir in das Tal sehen. Die Lichter am Abend grüßen herauf. Dichte Wälder, tief verschneit mit allem Drum herum, entsprechen genau dem was wir lieben, und das seit der Kinderzeit. Die Seele baumeln lassen, die Bretter anschnallen und die Spur ziehen durch eine lange dichte Waldschneise, das war unser Wunsch und Verlangen und wir fanden sie. Hohe Fichten und Tannen umsäumten rechts und links den Pfad. An den Rändern kuschelte sich der Nachwuchs an. Schweigend zogen wir unsere Bahn, damit die Ruhe der Waldbewohner nicht gestört wird. Die Raufe, die durch die Bäume schimmerte, war gefüllt mit Heu. Was es noch Leckeres gab weiß ich nicht. Wir entdeckten die Spuren von Hasen, Reh und anderen kleinen Getier. Kühl war es trotz des Laufens und wir hatten den Eindruck es wird irgendwie dunkler, düsterer. Unser Ziel war ein kleiner Ort mit Kneipe zum Rasten, ehe es wieder zurück ging. Angekommen auf dem freien Feld, fanden wir alles tief verschneit vor, keine Begrenzungen mehr, dafür Verwehungen en Mass. Die Wolken düster, grau und schwer, hingen tief herab. Der Wind trieb einige Flocken vor sich her. Wenn der auffrischt, meinte Hans, gibt es ein Sicht behinderndes Schneetreiben. Merkt euch die Richtung zur Hütte. Gefunden haben wir die Jausenstation nach einigem Suchen. Warm und gemütlich war es dort, wir wurden gut versorgt. Nur der Rückweg, Schneetreiben! Wir hatten kaum noch Sicht. Welche Richtung? Woher kamen wir? Dreh dich einige Male um die eigene Achse um die maßgebende Richtung zu finden, und du weißt am Ende gar nichts mehr. Mit Hilfe des Wirtes fanden wir die Waldschneise wieder, und entdeckten unsere halb verwehten Spuren vom Morgen, die uns den Weg nach Hause, zur Hütte wiesen.

    Zufrieden und etwas müde zog sich ein Jeder nach den bestehenden Möglichkeiten zurück um auszuruhen, bis zu unserem Treff, zu unserem Abend, zum „ Herrenabend! “

    Weg. de

    Teil 3

    Inlandflug – Izmir, in knapp einer Stunde erreichten wir bereits unser Ziel, den Flughafen der Millionenstadt Izmir, dem einstigen Smyrna. Nach Istanbul ist sie die bedeutendste Hafenstadt der Türkei. Von hier aus wurde unser Reisegepäck direkt mit dem Bus weiter befördert in das Hotel „ Imbat “ nach Kusadasi. Während wir mit einem anderen zur Besichtigung der antiken Stätten nach Bergamo (Pergamon) weiterfuhren. Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind hier der Burgberg der einst die Akropolis trug und der geweihte Tempel vom Gott der Heilkunde.

    Durch private Vermittlung konnte ich mich der kleinen Reisegruppe anschließen, die diese Besichtigungen der antiken Stätte gebucht hatten und sicher mehr oder weniger kompetent waren, was auch aus ihren Gesprächen und Diskussionen hervor ging. Ich selbst war begeistert, hörte gespannt zu und erweiterte nebenbei meine Kenntnisse, träumen war erlaubt.
    Still und nachdenklich verlief die Fahrt nach Kusadasi. Mit unseren Reiseleiter trafen wir uns noch kurz nach dem Abendessen. Im Gespräch erfuhren wir Einiges über unseren gewählten Ferienort. Kusadasi war einst ein ruhiges Hafenstädtchen. Heute ist sie mit ihrer malerischen Altstadt, der alten Meeresfestung (15. Jahrhundert) und der Pasa Karawanserei
    ein sehr reizvoller Ferienort. Boote kann man im neuen Yachthafen mieten.
    Unser Hotel Imbat liegt direkt am Meer. Es steht auf einen Felsvorsprung, oberhalb einer Bucht mit Sandstrand. Mir gefällt es sehr gut. Nicht zu pompös, ein gutes Mittelklassen Hotel trotzdem mit Allem was das Herz so begehrt, auch für gehobene Ansprüche.

    Unsere türkische Reiseagentur arrangierte für morgen einen Ausflug nach „ Pamukkale “.
    Bereits 7.30 Uhr werden wir abgeholt. Es wird sicher ein toller Tag, den ich mit einer gewissen Spannung entgegen sehe.

    Pamukkale – mit einer Fahrtstrecke von 250 km vom Hotel aus, ist mit dem Naturwunder seiner schönen, bizarren Kalksinterterrassen ein Höhepunkt jeder Türkeireise. Die noch heute kräftig sprudelnden Thermalquellen mit hohem Kalkgehalt, haben im Laufe der Jahrtausende schneeweise Kalkablagerungen gebildet, die sich in breiten Streifen wie Stufen eines erstarrten Wasserfalls einen zirka 160m hohen Hang hinunter ziehen. Auf jeder der zahlreichen Stufen haben sich Planschbecken gebildet, die von Badegästen gerne benutzt werden. Die Thermalquellen versorgten in der Antike die Stadt Hierapolis. Zu sehen sind noch die Ruinen der Thermen, der Säulenarkaden und die des Theaters.

    Auf unseren Besichtigungsplan stehen noch „Priene“, „Milet“, und vor allem „Ephesos“.
    Als eine weitere Ausflugsmöglichkeit wurde uns die Insel „Samos“ angeboten.

    Priene ist eine antike Ruinenstadt mit sehenswertem Athena-Tempel, mit einem gut erhaltenen Theater, dem Buleuterion, dem Ratssaal der Bürger, und dem Prytaneion, Sitz der Stadtverwaltung. Bemerkenswert hier die schachbrettartige Straßenplanung.

    Milet war einst eine bedeutende Hafenstadt und eines der geistigen, politischen und wirtschaftlichen Zentren des alten Griechenlandes. Der schönste Fund bei den Ausgrabungen sagt man ist hier das spätrömische Markttor der südlichen Agora, das heute in Berlin steht.
    Milet wurde um 480 v. Christus erbaut. Bekannt als größtes Bauwerk ist das Theater aus griechischer Zeit das 25 000 Zuschauern Platz bot, erwähnenswert wären unter anderen die Thermen und mit Sicherheit noch Einiges mehr.

    Der morgige Tag steht zur freien Verfügung. Ruhe ist angesagt, ordnen der Notizen, verarbeiten des Gehörten, des Geschauten ohne zu vergleichen. Getreu meinem Motto: Einmal „weg“ aus dem Alltag, aus den Problemen unserer Zeit. Meine Frage an mich selbst:
    War das Leben in der Antike besser? Waren die anfallenden Probleme leichter lösbar durch ihre Sichtweise? Oder doch nur anders? Auch „ sie “ gingen unter, rein profan betrachtet. Ich glaube, mit dem Leben ist es wie bei der Schlange. Sie häutet sich und existiert weiter. - Einsicht? Ansicht? Bestätigung? Alles ist auf Veränderungen ausgerichtet, wie es so schön heißt, alles fließt. Nur das Menschenleben reicht wohl nicht aus um das Gesamte zu begreifen. Wo ist die Konstante?

    Zum absoluten Höhepunkt unserer Reise wählten wir „Ephesus“ wo das Haus der Mutter Gottes, der heiligen Jungfrau Maria, auf Aladag (Solmissos) liegt, jetzt in eine Kapelle umgestaltet. Nachzulesen und wunderbar bebildert bei Google: Marienhaus bei Ephesus – Ökumenisches….
    Ephesus in der Zeit des Augustus war Haupthafen und Versammlungsort des Rates der Provinz Asia und gleichzeitig das Zentrum der Zivilisation. Die Pracht der Stadt, das damals herrschende Luxusleben in der größten und wichtigsten Handelsmetropole des Ostens war Welt bekannt.
    Das Christentum verbreitete sich eigentlich erst in Ephesus, heißt es. Nach der Kreuzigung von Jesus sollen die Mutter Maria und der Evangelist Johannes in die Stadt gekommen sein und dort gelebt haben bis zu ihrem Tode. Das Christentum wurde Staatsreligion.
    Berichtet wurde: 1967 hat Papst Paul VI. die Kapelle der Jungfrau Maria besucht, 1979 Papst Johannes II.
    Wir standen vor Ruinen die die einstige Schönheit und den Zeit Geschmack widerspiegelten. Wir hörten von einer kompetenten, sehr feinfühligen Persönlichkeit Erläuterungen über den Zweck und die Bedeutung derselben und Einiges über das Leben in dieser Epoche. Was ein Jeder unserer kleinen Gruppe dabei empfand, wurde nicht diskutiert. Die Gedanken blieben unter Verschluss. Träumen war erlaubt, wie immer.

    Morgen fliege ich zurück. Es war nicht leicht, - weg - zu sein und es zu sagen. All zu oft drängten sich Gedanken an das „ Jetzt und Heute “ dazwischen.

    Weg. de

    Teil 2

    München – Riem, Abflug mit einer Linienmaschine der Turkish Airlines um 13. 05 Uhr.
    Flugdauer ca. 2 ½ Stunden. Die Zeitverschiebung gegenüber der BRD beträgt plus 1 Stunde. Alle Formalitäten habe ich erledigt, ich bin frei für eine, wie ich hoffe, wundervolle Reise, einfach für weg. de!

    Die Türkei mit ihrer 8.000 Kilometer langen Küste ist auch ein Gebirgsland. 55 Prozent des Türkischen Territoriums sind über 1.000 Meter hoch gelegen. Im Norden wird sie vom Pontischen Gebirge und im Süden vom Taurusgebirge durchzogen, lese ich gerade. Höchster Berg ist der Ararat mit seinen 5.165 Metern. Meine Gedanken eilen voraus. Mit großer Spannung erwarte ich die Landung in Istanbul, um in meinem, von mir ausgewählten Urlaubsland, das so reich an Naturschönheiten, Bauwerken, Kunstschätzen, an Geschichte fremder Kulturen und eindrucksvoller Stätte vergangener Zeiten ist. Mit ihrer Lage auf zwei Kontinenten ist sie die Brücke zwischen Europa und Asien. Sie erhebt sich an den Ufern des Goldenen Horns und zu beiden Seiten des Bosporus, der Wasserstraße
    die Europa und Asien trennen und das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet.

    Landung in Istanbul, Transfer zum Hotel unter Berücksichtigung aller Formalitäten, die übliche Routine. - Das Erste was mich lockte, war eine Rundfahrt. Paläste, Moscheen, Museen und Monumente, schlanke Minarette mit unzähligen Kuppeln sowie frühchristliche Kirchen usw. prägen das Bild der faszinierenden Großstadt. Sie zeichnet ein Bild aus der Vergangenheit und bietet das der quirligen, bunten, lebendigen Gegenwart. Wahrlich, die Bosporusmetropole bedeutet Vielseitigkeit und Unbegrenztheit. Später eine Rundfahrt auf den Istanbul Bogazi (Bosporus), wo zwischen dem europäischen und dem asiatischen Ufer kleine Boote und größere Dampfer hin und her kreuzen, vervollständigen die erworbenen eigenen Eindrücke.
    Fast schleppend zog sich die Abendunterhaltung dahin nach dem ausgiebigen, abwechslungsreichen Mahl. Ich würde über mich selbst sagen, abgefüllt, nicht mehr aufnahmefähig von all` dem Geschauten, sowie von dem Alt-Ehrwürdigen aber auch von dem Ist- Zustand. Welch ein Land. Ich war müde und zog mich zurück. Ungebrochen, nach eigenem Rhythmus pulsiert das Leben weiter durch die Nacht.

    Was mich tags darauf bei den Besichtigungen reizte, war natürlich die fast tausendjährige Kirche der „ Heiligen Weisheit “, das Wahrzeichen und bedeutendste Bauwerk Istanbuls,
    die „ Hagia Sophia “. Weltbekannt in Schriften und Bildern, bei Freund „ Google “ bestens dokumentiert, ich habe sie auf diese Weis schon gesehen, trotzdem schloss ich mich den vielen Besuchern an. Ich wollte den Zauber dieses einmaligen Monuments, vielleicht auch so etwas wie das Raunen der Jahrhunderte erspüren. Für mich war es ein Erlebnis.
    Übrigens, die Osmanen erhoben sie einst zu ihrer Hauptmoschee, gegenwärtig ist sie ein Museum, das Museum „AYASOFIA“.

    Ein weiteres Muss für mich war der „ Topkapi Palast “. Er steht auf der Landzunge dort, wo der Bosporus in das Marmarameer übergeht. Jahrhunderte alt, war er der Wohn und Regierungssitz der Sultane des Osmanischen Reiches und ist heute weltweit eines der reichsten Museen. Hier schloss ich mich einer Führung an. Wir bestaunten in den Privatgemächern der Sultane die Ausstattung, kostbare Gewänder und Teppiche, die weltbekannte Schatzkammer mit Juwelen von unermesslichen Wert und einer einmaligen Schönheit, und den Harem. Ich erinnere mich an den Audienzsaal der hinter dem Tor der Glückseeligkeit liegt, an die Bibliothek und dem Saal mit den Miniaturen. Selbst mit viel Phantasie ist und bleibt das Alles für mich wie ein Märchen, wie eines aus Tausend und einer Nacht. Übrigens, von dort aus hat man eine einmalige, faszinierende Panoramasicht auf Istanbul mit Bosporus und dem goldenen Horn.

    Für einen Besuch der Istanbuler Altstadt und dem des bekannten Großen Basars fand sich für mich ein kompetenter, unaufdringlicher Begleiter. Die berühmten Sehenswürdigkeiten liegen näher beieinander und per Fuß sind sie leichter zu erreichen. Kleine Hotels, auch im Türkischen Stil, bis hin zur gehobenen Klasse, sind hier präsent. Kurz gesagt, für jeden Geldbeutel etwas. Die Menschen, das Lebendige, das Flair, die Atmosphäre, gedanklich weg vom Alltag, der Gegenwart, ließ mich diese Zeit genießen, es war das, was ich mir gewünscht hatte. Danach auf zum großen Basar. Er ist wohl das beliebteste Einkaufzentrum, sicher auch das interessanteste für uns Touristen. In überdachten Ladenstraßen mit 4.400 Geschäften, wie geschrieben steht, ich habe sie nicht gezählt, wirkt er wie ein Magnet. Hie findet man alles was das Herz begehrt hervorragend in der Auswahl, in Farbe und Qualität. Türkisches Kunsthandwerk, auch in der moderne, ausgefallene Sachen, Originelles, Schmuck und traumhafte Teppiche, worauf ich mein Augenmerk legte, alltägliche Dinge für den Hausgebrauch, usw. gesondert möchte ich die „Gewürze“ nennen, traumhaft in Mengen, Farbe und Geruch, besser wohl Düften. Eine eigene Erfahrung. Was gibt es nicht alles! Gekauft habe ich nichts, nur wahrgenommen und bewundert. –

    Das Gesehene und Erlebte war wie ein Hauch Istanbuls, von der für mich unvergessenen Bosporusmetropole! Per Innland Flug erreichen wir morgen „Izmir“.

    Weg. de

    Teil 1


    Der aufgeschlossene Mitstreiter unserer Zeit, der Gegenwart, weiß sofort bescheid. Hier handelt es sich um schönste Wochen des Jahres, noch in Reklame, Werbung, oder man hat im Stillen bereits gewählt.
    Per Flug, Auto, oder per Schiff, oft auch kombiniert, wird die Reise angetreten, bedenkenlos! Alles ist so einfach, so sicher. Sicher? Ich finde, je weiter wir im 21. Jahrhundert fortschreiten, umso zerrissener, aufgewühlter und machthungriger sind einige Mächte unserer Erde. Drehen wir Fortschrittlichen das Rad der Geschichte von Jahrtausenden zurück?
    Unaufhaltsam ist der Strom von Flüchtlingen. Nun kommen die Menschen von Aleppo (Syrien) noch dazu, Krieg, Bomben, Vergewaltigungen, Tod. Viele Fragen, wohin mit Müttern und Kindern, mit den ungeduldigen Jugendlichen und den Vätern die still halten müssen, weil auch das Gastland sie nicht so schnell integrieren kann, wie sie sich es beim Verlassen ihrer Heimat ersehnten. -- Und immer wieder ist es der Mensch der den Menschen bedroht! – Warum nur? Ist er nicht das intelligenteste Wesen unseres Planeten?

    Weg. de
    Begrenzt von Meeren, dem Mittelmeer im Süden, dem Marmarameer und dem Ägäischen Meer im Westen sowie vom Schwarzen Meer im Norden und drei mal so groß wie unsere Republik, dieses Fleckchen Erde ist für uns wohl mit das bekannteste und beliebteste Urlaubsziel, die Türkei. Nirgendwo auf unserer Welt trifft man so viele Kulturschichten neben und aufeinander an, wie hier in Kleinasien. Ich habe, wie gewohnt, vor Reiseantritt mich über Land und Leute, über Vergangenheit, die weit in die vorchristlichen Jahrtausende reicht, informiert. Die steinzeitlichen Funde bei den Ausgrabungen zeugen von der frühen Besiedlung Kleinasiens. Man schreibt: Im 7. Jahrtausend vor Christi erfolgte hier der Übergang vom Jäger-und Sammlerdasein zum sesshaften Ackerbauerntum.
    Bekannte oder schon gehörte Namen von Stämmen und Völkern der Vergangenheit, wie den der Hethiter, Urartäer, den thrakischen Stämmen, Assyrer, Meder, Phryger usw. waren dort einst präsent und sind uns sicher bekannt aus dem ältesten Geschichte -und Glaubensbuch der Christen, der „Bibel“. Bekannt ist uns auch aus der Geschichte z. B. „Alexander der Große“. Er schlug hier 333 vor Chr. bei Issos nahe Adana das Persische Reichsheer. Mit den Meilensteinen Rom und Byzanz, hin zu Armenien, den Seldschukischen Sultanaten, zum Osmanischen Reich dessen Macht sich unter Orhan und Süleyman 2., in Europa genannt „der Prächtige“ über das westliche Kleinasien und Thrakien erstreckte, und 1529 bis nach Wien vordrang, ging es weiter. Die Osmanische Flotte beherrschte das Mittelmeer, und Nordafrika wurde annektiert. Heute würde man dazu sagen: Das war einst eine Weltmacht! Was blieb? Ich denke mir die Erinnerung an die einstige Größe, an die gemachten guten und bitteren Erfahrungen. Was wir vom Aufbau und Niedergang des Reiches gelernt haben? Nichts! Die Zeit ging darüber, der Staub wurde vom Wind verweht.
    Ich freue mich auf meine Auszeit bei Freunden in der Türkei. Übrigens kämpfte das Osmanische Reich auf der Seite Deutschlands im 1. Weltkrieg und wurde nach der Niederlage von den Alliierten besetzt und seiner Handlungsfreiheit beraubt.

    Lt. Wikipedia
    Heute ist die Türkei eine Demokratische Republik in Vorderasien und Südosteuropa.
    Nach dem 1. Weltkrieg wurde sie der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches mit der Hauptstadt Ankara. Mustafa Kemal Atatürk gründete sie 1923. Er starb 1938.

    Weltraum – Forscher

    Gebannt schaute ich die beiden Wesen an und erinnerte mich an Muselmannmaus aus dem 14. Haus einer fremden, fernen Galaxie, der mit seinem Raumschiff hier auf Terra, der Erde abgestürzt war. Seine Geschichte wurde schon geschrieben. Mit uns Erdlingen ist er bereits in Verbindung getreten.
    Deshalb, fremd, nein, fremd waren mir die Beiden nicht. Sie hatten den Auftrag, die Botschafterin ihres Sterns für Kultur, Sprache und Lebensweise mit der Aufgabe andere Galaxien und Bewohner kennen zu lernen, zu studieren und mit ihnen in Verbindung zu treten zwecks Austauschs, an einem geeigneten Ort hierfür abzusetzen. Sie beamten sie auf eine Insel, die Insel der Träume, der Schönheit, des Friedens und der Liebe.

    Wir standen uns eine Weile respektvoll, gedankenverloren und stumm gegenüber. Der Intergalaktische Spiegel, der mir gereicht wurde, half. Er war Übersetzer der Gedanken in Bilder und Worte.
    Sie waren schon lange unterwegs. Sie reisen mit im Strom der Zeit, ihre Antennen ausgerichtet in den „Raum“, der voller Leben ist. Wir sind nicht allein. Nur wir hören und empfinden es nicht. Ihre Kultur, ihre Galaxie ist wohl um eine kleine Ewigkeit älter erfahrener, weiser. Käme ein Gedankenaustausch für uns in betracht? Hilfe und gemeinsame Forschung? Wollen wir Lernen, lernen mit der Vielfalt, der Buntheit des Lebens umzugehen? Sie zogen mich in ihren Bann. Wollen und können wir überhaupt die Not sehen, anhören, begreifen und eine wasserdichte Lösung finden, herbei führen damit wieder für alle ein Leben in Freundschaft mit Liebe ohne Heuchelei möglich ist?
    Ich staune nicht schlecht. Haben diese Fremden unser derzeitiges Problem gesehen und erkannt? Den Flüchtlingszug der einer Völkerwanderung gleicht? - So einer Aufgabe standen wie vor langer Zeit gegenüber. Sie sahen mich an. Es ist eine Mission, an der es sich lohnt zu arbeiten, damit es nicht einst eine Vision voll von Unverständnis, Hass und negativer Gefühle bleibt, und so das Leben durch die gescheiterte Aufgabe zum Spielball der „ Dunkelheit “ wird.
    Es war die innere Wärme, die sie ausstrahlten, die mich berührte. Gibt es Verbindungen zwischen Himmel und Erde? So etwas wie Freundschaft stieg in mir auf. Ich gab ihnen den wundervollen „Übersetzer“ wieder. Kurz darauf beamten sie sich zurück. Ihr Schiff stand irgendwo im „Raum“.

    Trauminsel

    Hallo Stan, verehrter Freund, ich grüße Sie herzlich nach meiner langen Wanderung durch Berge und Täler. Davon sicher einmal später.

    Beim Surfen in Ihrer Website entdeckte ich zuerst das Projekt „Muselmannmaus“. Ich war beeindruckt. Wer Ihre Art nicht kennt, auch nicht darüber nachdenkt, kann Ihre Gedanken natürlich einfach abtun, was Sie ja auch erlebten in verschiedenen schriftlichen Formen.
    Dazu keine Worte. Wie heißt es doch so schön: Der Erfolg dient der Überzeugung!

    Frau Gundula Kunz, Sie zeichneten Ihre Entdeckung von Muselmannmaus, als sie wieder auf Reisen ging, denn sie will ja unseren Planeten kennen lernen. Ich kann nur sagen: dass Bildnis zeigt uns wahrlich eine „süße“ Maus, eine zum „Gerne“ haben. – Und das darf man eben nicht! Denn sie ist ja ein ernst zunehmender Bewohner einer Galaxie, die hier bei uns ihre Studien machen möchte gleich den anderen Forschern Ihrer Heimat.
    Auf dem Bild was ich von ihr sah, sitzt sie unter Palmen im feinen Sand. Über ihr der blau-weiße Sommerhimmel, ringsum das wie silbern glänzende Meer. Muselmannmaus ist auf einer Insel gelandet,
    auf der Insel „der Träume, der Schönheit, des Friedens und der Liebe“. Ja, nach was schaut sie wohl so aufmerksam aus? Sie zeigt ein leichtes Schmunzeln, als ob sie etwas entdeckte, was unsere beiden Völker sicher in etwas abgewandelter Form, zugleich tun mit Hingabe und Freude. Na, was wohl? Die Gedanken sind frei.

    Still sitzt sie da. Geschmückt mit Schleife und Halsband, gepflegt und gestylt. Sie besucht uns als Botschafterin ihres Sterns für Kultur aus der fernen, fremden Welt. Sie möchte die Unsere kennen lernen, sie studieren, und mit uns in Verbindung treten zu einem Austausch. Gelandet ist sie bei uns mit dem Team, das fremde Galaxien erforscht.

    Stan, wie wird einst die Verbindung sein? Wie interessant der Austausch? Ich freue mich darauf!

    Elefanten – Liebe und Faszination

    Staunend schaute ich zu den großen, grauen Tieren auf, zu denen, mit den übergroßen Ohren und den Rüssel. Angst hatte ich Knirps nicht. Es war ein wundervoller sonniger Tag mit reichlichen Zoobesuchern. Nur weiter gehen wollte ich nicht. Zwischen zwei der Riesen bewegte sich ein Kleines. Ich hatte zuerst Furcht, die Großen könnten es zertreten. Ich schaute gebannt hin, doch ganz sachte nur, stupste der eine Elefant, die Mutter vielleicht, das Baby mit den großen Rüssel an. Das wäre ein Freund zum Spielen! Der kleine Rüssel des Mini-Elefanten schwang unterdessen ebenfalls hin und her und sogar in die Höhe, es war lustig anzusehen. Ich, wie all die anderen Besucher, war hellauf begeistert. Nun begann die Fragerei. Und was essen die Elefanten? Wo schlafen sie? - Kinder können mit ihrer Fragerei schon einen Erwachsenen löchern!
    Mit ganz anderen Augen sah ich nun in meinen „ Büchern “ die wundervollen Bilder von den Tieren an, und zu meinem Geburtstag wünschte ich mir so ein kleines graues Tierkind, dass auch natur getreu aus Stoff zusammen mit einem übergroßen Bilderbuch auf meinem Geburtstagstisch stand. - Aus Stoff!! - Auch 4 Jährige können enttäuscht sein! Trotz alle dem, daraus wurde mein Talisman!

    Ich bin Wanderer: Motto: Soweit mich die Füße tragen… Vor einiger Zeit konnte ich mich an einer Safari in Kenia, Ostafrika, beteiligen, Etappen Ziele; Amboseli- Nationalpark und Tsavo-West. Herrlich! Nun konnte ich unter Anderem Elefanten Herden in der Savanne, ihr familiäres, soziales Verhalten kennen lernen und bestaunen.

    Afrika, schwarzer Kontinent. Ich finde dich geheimnisvoll, voller Zauber und Magie, voll von fremdartigen Berührungen und kulturellen Handlungen. Der „Kilimandscharo“ mit seinen 5895 Höhenmetern und seiner weißen Schneehaube, überragt alles, und ist von jeder Seite aus zu sehen. Meist wäre die Spitze jedoch in den Wolken. Doch heute siegte die Sonne, so Jesse, unser Betreuer. Wir saßen im Bus zum Amboseli-Nationalpark. Die Bergspitze glitzerte. „Schnee und Afrika“ einfach faszinierend!
    Ein Ruck ging durch unseren Wagen. Motor aus. Wir hatten sogar die Fahrstraße verlassen. Was war los? Bald sahen wir den Grund und staunten dabei nicht schlecht. Wir hatten schlichtweg „Gegenverkehr“! Die Vorfahrt gehörte uns nicht. Gemächlich, ohne Beachtung zu schenken, zog eine kleine Elefantenherde, Mütter mit ihren süßen Nachwuchs, am Fuße des Bergriesen vorbei. Wir sahen ihnen lange nach. Was für ein Erlebnis! Was für ein Bild! Ich werde es nie vergessen! Der Bergriese, Schnee, Sonne und das Afrikanische Großwild im vollen Einklang mit der Natur!

    Vor der Frühpirsch, nach dem „early morning tea“, trafen wir uns zur Abfahrt. Spannung pur. Absolute Ruhe! Wir standen auf unseren Plätzen im Bus, dass Fernglas vor den Augen. Meine besondere Aufmerksamkeit gehörte den Elefantenherden, den Kühen mit ihrer Leitkuh und den Jungtieren, die majestätisch, achtunggebietend, stark und friedlich hintereinander durch die Weiten der Savanne wanderten immer auf der Suche nach Nahrung, Wasser, und was auch noch immer! Ich sah ein Bild von unvergesslicher Schönheit, das mich berührte. Die hängenden Rüssel bewegten sich sacht, nur ein Dickhäuter hob ihn und trompetete mit voller Lautstärke. Jesse kommentierte: das ist der Morgengruß für das Tagesgestirn und für Alle, die hier in der Savanne leben. Es zeigt die Lebensfreude, das Eins sein mit Mutter Natur! Mit dem Rüssel können die großen Grauen Hilfestellung ihren Jungen geben, wenn sie z.B. tollpatschig im Wasserloch stecken bleiben, mit ihm drücken sie aber auch Liebe und Zärtlichkeit aus. Ebenso dient er als Waffe im Kampf, bei Auseinandersetzungen. Die Elefantenbullen dagegen sind Einzelgänger. Sie bleiben nicht bei ihrer Herde, sie kommen nur um ihre Frauen zu lieben, wenn es Zeit dafür ist. So sorgen sie für den Nachwuchs und geben ihre Gene weiter… Und wenn sie alt sind? Die Frage stand im Raum. Jesse, unser Fahrer und Betreuer, lächelte nur.

    Letzter Morgen: Unsere Gruppe stand zur Safari bereit. Wiederholt wurden wir gefragt: Haben sie ihre Ferngläser mit? Nach gewohnter Fahrt in die Savanne blieb unser Wagen plötzlich stehen. Ringsum war keine Tierbewegung zu erkennen, oder doch? Die Kamera nachgestellt und… so etwas wie eine kleine bewachsene Insel tauchte vor der Linse auf, umgeben von Gewächsen, Höhe ungefähr gleich unseren Schilf, teils gebleicht von der Sonne, teils noch von grüner Farbe. Inmitten, beim genauen Hinsehen, entdeckten wir zuerst
    eine kleine dunkle Erhebung die zu einem Hügel wurde und weiter wuchs. Langsam schälte sich aus dem Dunklen ein Grau heraus und wurde zu einem imposanten, wenn auch sehr alten Elefantenbullen. Wir würden heute sagen; In Zeitlupe. Er blieb einfach stehen, eine ganze Weile, als würde er überlegen, gehe ich in die Savanne oder nicht, werde ich meinen Weg noch finden, noch schaffen?
    Seine Zeit der Herdenführung war längst vorüber. Ein junger, starker Bulle hat seine Stelle übernommen. Nun lebt er hier allein an dem etwas größeren bewachsenen Wasserloch bis an das Ende seiner Zeit. Was werden wohl seine Gedanken, seine Gefühle sein? Überdeckt die Müdigkeit Beides? Ist die Sehnsucht nach Vollendung seines Lebens das einzig Beherrschende?
    Ich habe den „Alten“, den „Würdigen“, den „ großen Grauen“ all die Jahre nicht vergessen können, ergreifend, wie er so dastand, diese Abgeklärtheit von der sicher einstigen einmal gewesenen „Naturgewalt“ die er mit Sicherheit war.

    Desiderata: Gedicht – Lebensregel

    …. soweit mich auch der Fuß trägt, der Geist ist stets voraus. Unterwegs in Europa bekam ich bei einer kurzen Rast von meinem Gastgeber eine kleine Papierrolle mit einem Faden umwunden, als Geschenk. Es ist schon eine Weile her, doch gleich einem guten, treffenden Zitat, das oft gelesen und interpretiert wurde und wird, möchte ich diesen Text hier weiter geben.

    Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast und sei des Friedens eingedenk, den die Stille bergen kann. Stehe, soweit ohne Selbstaufgabe möglich, in freundlicher Beziehung zu allen Menschen. Äußere deine Wahrheit ruhig und klar und höre anderen ruhig zu, auch den Geistlosen und Unwissenden; auch sie haben ihre Geschichte. Meide laute und aggressive Menschen, sie sind eine Qual für den Geist. Wenn du dich mit anderen vergleichst, könntest du bitter werden und dir nichtig vorkommen; denn immer wird es jemanden geben, größer oder geringer als du. Freue dich deiner eigenen Leistungen wie auch deiner Pläne. Bleibe weiter an deinem eigenen Weg interessiert, wie bescheiden auch immer. Er ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten. In deinen geschäftlichen Angelegenheiten lasse Vorsicht walten; denn die Welt ist voller Betrug. Aber nichts soll dich blind machen gegen gleichermaßen vorhandene Rechtschaffenheit. Viel Menschen ringen um hohe Ideale; und überall ist das Leben voll Heldentum. Sei du selbst, vor allem heuchle keine Zuneigung, noch sei zynisch was die Liebe betrifft; denn auch im Augenblick aller Dürre und Enttäuschung ist sie doch immerwährend wie Gras. Ertrage freundlich gelassen den Ratschluss der Jahre, gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf. Stärke die Kraft des Geistes, damit sie dich im plötzlich hereinbrechenden Unglück schütze. Aber erschöpfe dich nicht mit Phantasien. Viele Ängste kommen aus Ermüdung und Einsamkeit. Neben einer heilsamen Selbstdisziplin sei freundlich mit dir selbst. Du bist Kind Gottes genau so wie die Bäume und Sterne; du hast ein Recht hier zu sein. Und, ob dir bewusst ist oder nicht, es besteht kein Zweifel, das Universum entfaltet sich wie vorgesehen. Darum lebe in Frieden mit Gott, was für eine Vorstellung du auch immer von ihm hast. Was auch immer deine Arbeit und dein Sehnen ist, erhalte dir den Frieden mit deiner Seele in der lärmenden Wirrnis des Lebens. Mit all der Schande, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen ist es doch eine schöne Welt. Strebe behutsam danach, glücklich zu sein.

    Klare Worte; Menschlich, nachvollziehbar und zeitlos.

    Bevor ich diese wundervollen Zeilen in das Forum stelle, schaue ich noch einmal bei dem „Aller- Welt-Freund“ Google nach. Wikipedia: Desiderata: Gedicht, auch als Lebensregel von Baltimore bezeichnet, ist ein berühmter Text zum Thema „so führst du ein glückliches Leben.“ Eine verbreitete „moderne Sage“ behauptet, es stamme aus der alten St. Pauls- Kirche, Baltimore von 1692.

    Es steht aber auch geschrieben: Verfasser: Max Ehrmann, 1927, (1872-1945) deutschstämmiger Rechtsanwalt aus „ Terre Haute“ USA.