Ihr letztes Abenteuer - Teil 3: Ein außergewöhnlicher Sommer

  • Ihr letztes Abenteuer - Teil 3: Ein außergewöhnlicher Sommer

    ist es mit diesen Temperaturen die nun schon ins Extreme gehen. Nichts hat sich geändert an Hitze gegen über den Hundstagen im Gegenteil, die Steigerung ist spürbar. Durch die Dauer Hitze wird das Wasser knapp, es fehlt der Regen. Das Fernsehen zeigt uns die Dürre von den einstigen grünen Wiesen, den zu zeitig abgeernteten Feldern und den trockenen Wäldern. Es besteht Brandgefahr, eine Luftüberwachung wurde deshalb eingerichtet. Die Laubbäume ziehen ihre Blätter zusammen damit sie nicht zu viel Wasser verdunsten. Die Bevölkerung wurde in verschiedenen Städten aufgerufen die Strassen Bäume mit Wasser zu versorgen. Die jeweiligen Pfleger der Kommunen kommen mit gießen etc. nicht nach. Auf der anderen Seite, wenn er denn kommt, Starkregen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Unser Land verzeichnet Windhosen mit fatalen Folgen dort wo sie auftreten.

    Wir Menschen staunen mitunter nicht schlecht, und werden ob dieser Geschichten zum Überlegen direkt gezwungen. Die einzige Devise heißt natürlich Gegenmaßnahmen, Handeln, Forschen und wieder Handeln. Sie denkt an die Flüsse, ob schiffbar oder nicht, deren Wasserstand meist halbiert ist, an die Fische und Wasser Vögel. Sie hat Zeit, Zeit bei ihrer Tätigkeit, der Auflösung ihrer Wohnung. Und ja, vergiss mal die Rhein Schiffer nicht, sie können auch nur noch mit halber Fracht fahren betreffs Tiefgangs. So bedingt Eines das Andere, genau wie Auflösung und Neuanfang denkt sie. Also nur so weiter leben mit Mut und positiven Denken, dies ist und bleibt wohl eine Konstante in ihrem Leben.

    Herrlich, einfach herrlich, tief und schwer hängen die dunklen Wolken schon am Morgen bei ihrem Erwachen am Firmament. Die Luft ist wunderbar frisch und gut zu Atmen. Regen ist angesagt für den heutigen Tag.
    Alles wird gut, und schön ist das Leben trotz manch außergewöhnlichen Aufgaben.
    Noch 15 Tage sind es bis zu ihrem Umzug in eine total andere Welt, so empfindet sie es im Moment. Die ländliche Umgebung muss erobert werden. Die gewohnten Dienstleister wie med. Fußpflege etc. gefunden. Der Lebensmittel Discounter ist ihr bekannt und nicht all zu weit entfernt. Geht das Abenteuer auf der anderen Seite weiter?
    Und die Freunde die zurück bleiben? Natürlich ist das Handy gefragt, so wie immer als Postbote und Verbindungsmann, das Skype Programm auf dem PC ist wundervoll, man sieht sich sogar. Ersetzt das ein Leben miteinander wie es einmal war, und das über Jahre hinweg, vielleicht durch die alt gewohnte Verbundenheit?
    Was hat sie ihrer Tochter doch so oft gesagt: Stehen lassen was man nicht lösen kann und die eigene vorher bestimmte Straße weiter gehen. Alles hat am Ende doch seine Bestimmung und seinen Sinn.

    Unterdessen zeigt natürlich ihre Arbeit Früchte. Regale und Schränke sind leer geräumt, gesäubert und gepflegt. Die Bilder von den Wänden hat sie zum großen Teil schon gut verpackt an die Seite gestellt. Seltsam, die Leere, das Kahle stört sie immer weniger. Sie grübelt darüber nach warum das so ist. Sollte sie das als abgestumpft bezeichnen, auf keinem Fall, oder steckt da eine gewisse Gleichgültigkeit dahinter? Sie weiß es nicht, also stehen lassen und weiter gehen mit guten Gedanken und ohne zu zögern dem Ziel entgegen das da heißt: Auflösung und Neuanfang!

    Heute verbringt sie ihren letzten Sonntag im alten geliebten Heim, dass ihr 40 Jahre Geborgenheit gab ob mancher Stürme. Gestern hatte sie ihre Kinder und den Bruder mit Frau zu einem Abschiedsabend eingeladen in das Restaurant „China-Garden“. Es waren einige heitere besinnliche Stunden ausgefüllt mit sehr gutem Essen und mit Gesprächen aus den vielen Erinnerungen die sie alle miteinander verbanden. Nun geht auch sie fort gleich ihrer Kinder, wie einst geplant. Nur ihr Bruder mit Familie bleibt zurück. Werden sie sich wohl wiedersehen? Dieser Gedanke ist neu für sie. Aber es ist das Alter, die Gebrechlichkeit des Körpers der die Berechtigung zu dieser Frage zu lässt und im eigentlichen Sinn gestattet.
    Zeit des unfassbaren Phänomens, das uns umgibt, in dem wir atmen, leben, Zeit die durch die Finger rinnt und uns altern lässt bis wir vergehen so wie vor uns ganze Völker und Welten vergangen sind. Tatsache, aber wo sind sie hin in Zeit und Raum?
    In den noch vier verbleibenden Tagen bis zum Ende ihres Abenteuers gibt es noch Einiges zu Tun. Am Freitagmittag nach Schließung der Praxis wird sie von ihrem ältesten Sohn abgeholt in die neue Umgebung für ein weiteres selbständiges Leben bis zum Abruf in die Endlichkeit.

    Im vollen Bewusstsein möchte sie ihren beiden Söhnen noch einmal dank sagen für deren Unterstützung bei diesem letzten Schritt. Denn alle Arbeiten, sowie die behördlichen Abwicklungen die sie nicht geschafft hat, und schaffen konnte, übernahmen und übernehmen sie mit den dafür bekannten Stellen und der beauftragten sachgerechten Firma. So ist sie erstmalig ein freier Mensch ohne weitere Verantwortung, ob sie das wohl begreift und genießen kann, frei, nur für sich selbst zu sorgen? Es wird sich im Laufe der Zeit zeigen.

    Das ist der letzte Eintrag. Das Datum: 31. August 2018

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