Der Sommer

  • Der Sommer

    zeigt ihr nun täglich die Schönheiten ihrer ländlichen Umgebung. Sie ist heimisch geworden. Es ist jetzt ihr zu Hause und sie fühlt sich wohl.

    Es ist Mitte Juli. Das Thermometer zeigt tagsüber 29 Grad an. Es ist zu heiß. Diese augenblickliche Hitze erinnert sie an Afrika, als sie einst in Nairobi den Flieger verließ und der heiße Atem Kenias sie begrüßte. Es war ihr erster Besuch damals mit Safari in diesem Erdteil. Einzelheiten tauchen aus der Erinnerung auf. Währenddessen der große Ventilator läuft und für sie die bestimmte Zimmertemperatur zaubert.
    Sie träumt vor sich hin. Wie so oft steigen Bilder der Vergangenheit auf. Sie sind nicht starr, sie sind voller Leben.

    Es ist der ganz normale Alltag mit seinen Aufgaben der sie beschäftigt. Hat sich eigentlich etwa geändert? Nach wie vor versorgt sie sich selbst. Nur die zunehmende Erschwernis der Fortbewegung war in der jüngsten Vergangenheit ihr Kummer. Der Freunde Arm fehlt. Nun gibt es einen Rollator zum Gehstock der ihr eine sichere und wertvolle Hilfe ist. Sie bestreitet so das Anfallende. Seltsam, es findet sich immer ein Weg, nur das „Wie“ bedarf der Überlegungen bei körperlichen Einschränkungen

    Im Moment testet sie neue Hörgeräte. Ihre Teilnahme an den Gesprächen ihrer Lieben wurde immer schwieriger und seltener. Was macht ein „kluger“ Schwerhöriger? Er lächelt, nickt und zieht sich zurück. Dabei unterliegt er einen riesen Irrtum. Er manövriert sich selbst ins Abseits. Es wird noch stiller und einsamer um ihn. So erging es ihr. Selbst das Sprachverstehen im Fernsehen bereitet mehr als Mühe. Ohne ergänzende Bilder zum Text war es zuletzt nur noch eine Qual. Abschalten, Kommentare und Polit-sendungen, Ade`. Als Freizeitbeschäftigungen blieben ja noch malen, schreiben und lesen.

    Das Wort ist das Tor zur Welt
    eigentlich weiß sie es. Seit neun Jahren ist sie bereits Hörgeräte Träger. Nur ihre Schwerhörigkeit hat zugenommen. Alleinlebend merkt man das nicht. Es ist ein schleichender Prozess. So wurde ein Termin bei ihrem Akustiker für neue Hörgeräte vereinbart, und das Testen begann. Nach vier Wochen musste sie leider sagen, dass das Sprachverstehen nicht besser, klarer, geworden ist. So wurde etwas an der Einstellung verändert. Nach weiteren Tagen sagte ihr Doktor Sohn unzufrieden: Mutter es passt nicht. Du kannst noch immer nicht richtig an unseren Gesprächen teilnehmen, wenn wir zusammensitzen, du verstehst zu wenig. Du brauchst einen Vergleich zu anderen Geräten. Ich kümmere mich darum. Er hielt Wort. Sein Vorschlag: Ein vierzehn tägliches Therapeutisches Gehörtraining. Er nervte sie solange, bis sie eiwilligte. Das Verstehen der Aufgaben ohne und mit Hintergrund Geräuschen auf der Kassette war nicht einfach. Es war harte Arbeit, ermüdend. Heute ist sie ihren Sohn dankbar für seine Hartnäckigkeit. Die Kontrollkurven am Ende der Therapie zeigen eine positive Steigerung der Verarbeitung lauter Alltagsgeräusche etc. Die Hörgeräte, die sie zu Beginn der Therapie erhielt, begeistern sie. Das Sprachverstehen ist hier gut. Dank sei der unermüdlichen Forschung und einer fortschrittlichen Technik. Das Testen aber geht weiter um eine bestmöglichste Einstellung der Hörgeräte für sie zu erreichen.

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