Alle Pracht und Herrlichkeit – St. Petersburg

  • aus alten Zeiten bis hin in unsere Moderne fand und findet sich hier im Winterpalast, der ehemaligen Resistenz Peter des Großen. Heute besuchten wir mit Irina die Eremitage, die eines der berühmtesten und größten Kunstmuseen der Welt ist. Dieser Prachtbau mit der barocken Fassade, weißen Säulen, Statuen, vergoldete Kapitelle usw. lässt einen schon allein inne halten. Welch eine Ausstrahlung und Anziehung gehen von diesem Palast aus. Ich glaube, das Wort „Charme“ allein ist nicht zu treffend. Hier wechseln die Gefühle: Phantastisch, zauberhaft, märchenhaft, geschichtsträchtig, den Baumeister bewundert, usw. Diesem Zarensitz fügte Katharina die Große noch die kleine Eremitage hinzu, später die Große, für ihre eigenen berühmten Kunstsammlungen. Die Reiseleiterin sprach von 400 Zimmern, wo von wir natürlich nur einige wenige besuchten. In den wunderbaren prunkvollen Räumen sahen wir Erlesenes. Ausstellungsstücke: Gemälde von da Vinci, Cezanne, Monet, Picasso, van Gogh usw. wir bewunderten Edelsteine mit vollendetem Schliff, Edelmetalle in besonderen Formen, (Gold, Silber), Porzellane, Statuen, Waffen, Kutschen und Vieles mehr. Zu all dem stellte ich mir die Menschen darin vor, die hier lebten, liebten, hassten, wohnten. Die Scharen von Dienern und Bediensteten, die von Nöten waren, das Ganze zu Pflegen und dazu noch den Auserwählten, dem Hochadel, dem Kaiser und seiner Familie zeitgemäß zur Hand zu gehen. Man wählte die Worte wie Weltoffenheit, Kunstsinn, Wiege der Russischen Musik, das Gespräch kam auf Tschaikowski, Puschkin, Dostojewski, auf Gorki und Scholochow. Hier in den Räumen wurde aber auch regiert, Geschichte geschrieben, über Krieg und Frieden entschieden. So steht die Politik und Diplomatie im Weltmaßstab im Raum. Damit verbunden sind Menschenleben, Kummer, Tränen und Leid, und die Begriffe: Verantwortung, Toleranz, Respekt, Würde. Das Fazit am Ende des Besuches: Wir haben einen Hauch der großen Vergangenheit erspüren dürfen bei der Besichtigung mit Führung durch eine der Welt größten und berühmtesten Kunstausstellungen.Wieder angekommen im Hotel: Ich fühle mich irgendwie müde und „abgefüllt“ von all dem Schönen und Wissenswerten, ich ziehe mich bis zum Abendessen zurück. Einfach einmal nichts denken, umschalten. Später am Abend erwartet uns noch eine Ballettaufführung. Ich muss gestehen, ich bin froh darüber, dass es keine Oper ist, denn es bleibt keine Zeit übrig für eine passende Vorbereitung.Die Ruhephase ist beendet. Wie selbstverständlich erwarteten uns Wolodja und Dimitri im Hotel an der Rezeption um uns zur Aufführung zu begleiten. Russisches Ballett, ein Traum, eine zauberhafte, fesselnde Darbietung voller Grazie und Anmut, die Tänzerinnen, leichtfüßig wie schwebend. Bilder die man nie wieder vergisst. Es war nicht Schwanensee, leider habe ich meine Aufzeichnungen in diesem Fall unvollständig. Solcher Event erfordert natürlich nach Schluss noch einen Trink an der Bar mit einem Meinungsaustausch. Die Verschiedenartigkeit der Empfindungen der jeweiligen Mitreisenden sowie das Verständnis für Kunst, in diesem Fall „Tanz“ war für mich interessant und einige Überlegungen wert, so nach meinem Motto: Sehen, verstehen, begreifen, erspüren, kurz: Urteilsfindung.


    Wir Jüngeren aus der Reisegruppe bummelten danach mit unseren Begleitern die alte Prachtstrasse entlang, den „ Newskij Prospekt“, erfreuten uns am Glanz der Lichter, und mischten uns unter die vielen dahin schlendernden Menschen und verliebten Paare. Der nun stürmisch werdende Wind wehte Klänge von irgendwoher zu uns herüber. Wir verweilten kurz. Ich meinte, sie klingen ein wenig nach Heimweh. Nein, sagte Wolodja, das ist Stimme von Balalaika, Sissi, Klang ist Sehnsucht, das sagte er recht sachlich. Nun, Oke. Nur noch eine kurze Beratung: Morgen am Tag 4: Der Vormittag ist dem Petershof mit Besichtigung des großen Palastes gewidmet, danach haben das Mittagessen. Aber der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Was wollen wir? Schoppen? Oder Kultur weiter? Das ist hier die Frage. Also, bis morgen.


    Anmerkung: geschrieben von Sissi

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