Berührend und unvergessen – zu Ungarn
Hallo Wanderer, ein topp Bericht über Ungarn in der knapp bemessenen Zeit die Sie zur Verfügung hatten. Passt schon so, meine ich. Ich selbst war mit unserer Clique dort. Ungarn ist ein wunderbares Urlaubsland und liegt nur 1 Flugstunde von München entfernt, fasst schon vor der Haustür. Es gehört zu den Ländern mit den meisten Thermalquellen. Wir verbrachten selbst, unter Anderem natürlich, an einer der Quellen unvergessliche, gesundheitsfördernde Tage. Wahrhaftig, empfehlenswert!
Das Tal der schönen Frauen, wir waren dort, kennen nicht den Ort, aber das Gefühl, die Atmosphäre, die Gänsehaut beim Zuhören des Geigenspiels. Der Zigeuner Primas verzauberte, Leidenschaftliches wechselte mit Temperamentvollen ab das wiederum in Melancholie überging. Weinte die Geige? Blödsinn! Einfach verrückt. Es war als schwebe die Seele im Raum, blank ohne Körper. Die Menschen waren sich sehr nah, entspannt, glücklich. Es war nur Musik! Keine Drogen! Die Mädchen der Folklore Gruppe tanzten, wunderschön anzusehen. Der Wein und die Köstlichkeiten, die dazu gereicht wurden, rundeten das Ganze ab. Wie werden Sie und Ihre Freunde wohl diese Einmaligkeit empfunden haben. Wie wir nach Hause kamen, weiß ich nicht mehr so genau. Ich muss gleich Ihnen sagen, keinen Kommentar hierzu.
Störche an den Straßenseiten lernten wir auch kennen. Sie boten ein imposantes Bild mit ihren langen roten Beinen und dem Geklapper. Sie kommen immer wieder zurück und suchen ihr altes „Zuhause“ auf, was dann ausgebessert wird für die zukünftige Familie, erklärte man uns, und das ein Storchen Paar ein lebenslang zusammen bleibt. Das nennt man Treue, keine Scheidungen in Sicht. Toll, ich hatte so meine eigenen Gedanken dabei, und ein sehr gutes Gefühl. Wir hatten uns damals vorgenommen, auch jährlich vorbei zu schauen, doch das blieb Illusion.
Ich lese Ihren Bericht noch einmal, und danke Ihnen vorab Wanderer. Er hat mich an viel Schönes erinnert. Zuletzt noch die Einkehr unterwegs und der Csardas! Wir wohnten eine Zeit lang im ländlichen Bereich. Die Touristen, die Fremden, blieben wir nur für eine kurze Zeit. Im Alltag und bei den abendlichen Treffs wurden und waren wir rasch mit einbezogen, und egal wie es aussah, wir tanzten zuletzt mit. Ob dicklich oder schlank, das Alter war auch nicht Ausschlag gebend, wir hatten Spaß und das Gefühl angenommen worden zu sein. Das Geschnatter des Federviehs, die rassigen Pferde, die Shows und Spiele, ich, wir, vergessen unsere Ferienzeit bei den ungarischen Menschen nicht. Sie bleiben uns als tolerant, liebenswürdig, sehr gastfreundlich, freiheitsliebend und stolz in sehr guter Erinnerung.
Budapest, die Fischerbastei, das Parlament, angestrahlt nachts einem Märchenschloss gleich, die ganzen geschichtsträchtigen Gebäude, Plätze und die, die ungarische Metropole teilende Donau, die über 400 km das Land durchfließt, alles ist nachschlagbar, ist gespeichert in Lektüre, Film, Fernsehen und bei dem schon kaum noch wegzudenkenden „Freund Google“, aber das Erleben, das Gefühl, die ganze Atmosphäre drum herum, diese Einmaligkeit, die Erfahrung, gehört dem Suchenden, dem Individuum, allein.
Anmerkung: geschrieben vom Wanderer