Ein verfallenes Herrenhaus. Drei alte Freunde – ein Dichter, ein Denker, ein Philosoph – und die Vision, einen Ort für Würde, Geist und Gemeinschaft im Herbst des Lebens zu schaffen.
Doch das Haus hütet ein Geheimnis: Stimmen aus der Vergangenheit, flackerndes Licht, Erinnerungen, die nicht sterben wollen. Was als Zuflucht beginnt, wird zur Reise in die Tiefen der eigenen Seele – und zu einer Entscheidung, die alles verändert.
Ein Zimmertheaterstück über ein Haus voller Vergangenheit – und drei Männer am Rand der Wahrheit. Manchmal wählt nicht der Mensch den Ort. Manchmal wählt der Ort den Menschen.
Inszenierungskonzept: „Das Haus der letzten Tage“
- Raumkonzept / Bühne im Zimmertheater
- Raumnutzung immersiv: Statt klassischer Guckkastenbühne werden Zuschauer Teil des Hauses. Sie sitzen mitten im Raum (z. B. Wohnzimmer) oder auf drei Seiten der Spielfläche, wodurch Nähe entsteht.
- Szenewechsel durch Licht & Ton, nicht Kulissen: Der Wandel von Wohnzimmer, Keller und Garten erfolgt über gezielte Lichtstimmungen, Geräusche (z. B. Schritte, Wind, Klaviertöne) und minimale Umbauten im Spiel.
- Der Garten (Akt IV) kann durch Öffnen eines Fensters, eine kleine Terrasse oder das Einbeziehen eines angrenzenden Raums simuliert werden. Projektionen mit Licht- und Zuflcuht, Kulissen, Szenenwechselk verstärken den Wandel in die Offenheit.
Möglicher offene Einstiegs-Szene:
„Willkommen im Gedächtnis“
Raum:
Das Publikum betritt bereits einen bespielten Raum. Licht ist schummrig, wie früher Morgen oder später Nachmittag. Alte Musik läuft leise (Grammophonklänge, Klavier, ein leises Lied). Die Bühne ist nicht abgetrennt – es gibt keine klare Grenze zwischen „Zuschauerraum“ und „Spielfläche“.
Was passiert während des Einlasses?
- DER PHILOSOPH sitzt auf einem alten Gartenstuhl, nahe beim Eingang. Er blickt freundlich, aber ruhig in den Raum, manchmal in die Augen einzelner Zuschauer.
- DER DICHTER geht langsam umher, hält ein altes Buch, notiert mit Feder und Tinte in einem Heft. Ab und zu liest er leise für sich oder murmelt Gedichtzeilen.
- DER DENKER sitzt am Tisch, liest ein Buch und schaut gelegentlich nachdenklich in den Raum, als prüfe er die Gesichter der Ankommenden.
Erste Worte – improvisiert und offen
Sobald ein Großteil des Publikums sitzt, tritt der Philosoph einen Schritt hervor, stellt sich nicht „vor“, sondern bezieht das Publikum in den Raum ein:
DER PHILOSOPH (ruhig, fast wie ein Erzähler, mit leichtem Lächeln):
Willkommen.
Vielleicht habt ihr gedacht, ihr seid in ein Theater gekommen.
Aber das hier ist… ein anderes Haus.
Ein Haus, das lebt.
Ein Haus, das hört.
Und wenn ihr still seid – ganz still – dann hört ihr es vielleicht auch:
das Atmen zwischen den Wänden,
das Wispern vergangener Stimmen,
das Träumen unter den Dielen.
Ihr seid nicht Zuschauer. Ihr seid Eintretende.
Willkommen im Gedächtnis.
Setzt euch. Lauscht. Und wenn euch eine Erinnerung überfällt – behaltet sie. Oder… teilt sie.
(Er blickt zur Bühne. Der Dichter murmelt leise. Musik verstummt. Der Denker klappt sein Buch zu.)
DER DICHTER (leise):
Ich glaube… es beginnt.
DER DENKER:
Dann sollten wir zuhören.
→ Sanfter Lichtwechsel – das Stück beginnt mit Szene 1 aus Akt I.