Hort des Friedens
Inmitten von Trümmern eine Kirche steht,
auf sie sich ein Soldat zu bewegt,
hat vieles gesehen, sein Herz ist schwer
hat Tränen in den Augen,
versteht die Welt nicht mehr.
Hält Wache für den Frieden
Einsam – allein,
grausige Bilder bohren sich in seine Seele,
Hektik, Schreie, Blut und Tod,
es kocht in ihm,
Hilfe tut not.
Jetzt rennt er, die Waffen klirren,
es drückt der Helm, der Atem geht schwer,
Schweiß brennt in den Augen,
er wirkt ausgebrannt und leer.
Das Herz pumpt,
nur noch ein paar Meter,
eine Kugel will ihn halten,
summt an ihm vorbei,
schlägt ein in die Kirchwand,
es klingt wie ein Schrei.
Stille umfängt ihn, er spürt die Kühle,
sieht weder Bänke, noch Stühle,
geht, ganz nach vorn
fällt auf die Knie,
blickt auf zum Kreuz
will was sagen,
doch die Last in seinem Herzen,
lässt ihm jedes Wort versagen.
Stumm spricht er:
„Herr, hör mir zu, mach dem Leid ein Ende,
schaffe Frieden, gib den Seelen Ruh.
Sieh!
Hände sind zum Beten gefaltet,
Hände sind zum Töten bereit,
Hände beten um den Frieden,
Hände werden in Fesseln gelegt.
Münder bitten um Gnade,
Münder sprechen von Schuld,
Menschen zerbrechen und sterben,
Willst Du so für Dich werben?
Nie hat ein Mensch was gesehen,
kein Mensch hat was gehört,
kein Mensch wird etwas sagen,
kein Mensch wird danach fragen!
Wie groß ist Dein Schweigen?
Wann wirst du deine Macht zeigen?
Augen haben den Verrat gesehen.
Doch sie werden sich schließen.
Schweigen wird unerträglich laut.
Das Unrecht wird immer größer,
Willst du das genießen?
Ekel hat die Welt ergriffen,
sie verfällt in des Hasses Macht,
Verderben zieht durch des Menschen Reihen
Die dunkle Seite verdeckt das Licht,
doch wir,
wir merken es nicht.“
Es ist als leuchte der rote Schein
des ewigen Lichtes in des Soldaten Herz hinein.
Es wird ihm warm, er spürt Trost, es schwindet der Schmerz,
der Glaube Feuer erfüllt sein Herz.
Stumm steht er auf,
blickt dankbar zu ihm hinauf,
den Helm auf das Herz gedrückt
„Herr,
danke für die Kraft und den Frieden,
ich geh jetzt hinaus“…
Er ging,
er stand für den Frieden,
eine Mine, riss ihm das Leben raus.
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Hort des Friedens G. Kunz |
… in beeindruckender Weise bereichern die collagen die Gedichte.
Dadurch entdecke ich immer wieder ganz neue und erstaunliche Dimensionen.
Danke an Wort – und Bildkünstler!
Herzliche Grüße
Wie immer habe ich gestöbert auf Ihrer Website, verehrter Freund.
Besonders erfreut hat mich Ihre Zusammenarbeit mit G. Kunz hier bei “ Hort des Friedens „. Das Gedicht aus Ihrer Triologie „Gedankenlabyrinth“ ist mir besonders an`s Herz gewachsen und leider noch genau so aktuell wie vor Jahren.
……die dunkle Seite verdeckt das Licht, doch wir, wir merken es nicht…
Das Collage dazu, von G. Kunz, ansprechend, groß und deutlich, klar im Bild, den Ausdruck zeigend von Verrat, Falschheit, Macht und Kampf, von Zweifel und Angst, berührend die brechenden Augen, die festgehaltenenToten, die Skelette. G. Kunz zeigt dazwischen das Lächeln, die Schönheit, die Hoffnung und das Leben.
Ich schaue wieder beide Werke an. Ich finde sie treffend in der Thematik, wirklichkeitsnah, meisterhaft gestaltet in Form, Inhalt und Ausdruck, anrührend und unvergesslich.
Der “ Hort des Friedens “ die persönliche Sehnsucht danach, wird wohl individuell verschieden sein.