Universitäten – Orte wo Gedanken geformt werden, Neues entdeckt wird, Altes wird so lange „geschmiedet“, bis auch das letzte Quäntchen Geheimnis offenbart ist – und das alles für das Wohl aller. So viel Intelligenz an einem Ort – kann das gut gehen? Heißt es nicht auch, dass der Grat zwischen Wahnsinn und Genie sehr schmal sein soll? Da gab’s ein „Attentat“ auf unsere Muttersprache. Diese revolutionäre Idee wurde in unseren Universitäten geboren. Nicht von den Studenten und Lehrern. Es waren die kühnsten Häupter, die „Beschützer“ unserer Sprache, die diesen sprachlichen Wahnsinn ersonnen haben. Es gibt eine Zeitung, jeder kann sich da seine eigene Meinung bilden, berichtete in den frühen Anfängen über diese „cerebralen Flatulenzen“. Es gab hier und da ein Lächeln, ein ungläubiges Kopfschütteln und letztendlich ein Aufschrei, als die Manifestation perfekt war. Es gibt noch eine Institution, die Jahr für Jahr dafür sorgt, dass viele Fremdwörter, egal ob sinnig oder nicht, in unsere Sprache übernommen und festgeschrieben werden. Und dafür hagelt es auch noch Lob, Anerkennung und Auszeichnungen. Jetzt lese ich wieder einen Artikel in der besagten Zeitung. Es fängt genauso an wie damals: latent, unterschwellig, doch hartnäckig und bösartig. Ich will Euch diesen Artikel nicht vorenthalten. Ich schreibe ihn ab:
So soll unsere Sprache entmännlicht werden
Berlin – Wer denkt sich so etwas aus?
Im Kampf gegen angebliche Diskriminierung haben Soziologen der Berliner Humboldt-Uni einen offiziellen Leitfaden für „Feministisches Sprachhandeln“ veröffentlicht. Ziel: Behinderte, Ausländer und vor allem Frauen, die sich nicht der „Zwei-Geschlechter-Norm“ unterwerfen wollen, sollen vor „gewaltvoller“ Sprache geschützt werden.
Die Vorschläge:
(Mehrzahl): „Mitarbeita“ statt Mitarbeiter
Auch „Drucka“, „Türöffna“. Ziel: männlich assoziierte er-Endungen vermeiden.
Doktox“ Mehrzahl Doktoxs statt Doktor(in).
Notfalls auch mit einem Sternchen für „trans*“ – Menschen, die zu keinem Geschlecht „gezwungen“ oder nicht „frauisiert“ werden wollen, so der Leitfaden. Denn: „Keine Person ist einfach so „Frau“ sondern wird frauisiert und/oder frauisiert sich selbst.
Kleiner Trost: Die Uni-Leitung plant vorerst keine Umsetzung der Vorschläge in amtlichen Schritten…
So schreibt die Zeitung. Es mag wie ein Aprilscherz sich lesen. Seit der Umsetzung der neuen deutschen Rechtschreibreform bin ich misstrauisch – der Vertrauensvorschuss in die Universitäten ist aufgebraucht. Welcher Blödsinn mag sich noch zusammenbrauen?
Was ist ein Mensch ohne seine Muttersprache – Sceletus, non homo est (ein Schatten seiner selbst)
… die Sprache entscheidet alles, sogar die Frauenfrage… (Karl Kraus)