Eigentlich sollte ich viel Zeit haben, um Euch von mir, meinen Gedanken und meinem Tun zu berichten. Wie ihr feststellen könnt, waren meine Aktivitäten sehr sparsam. Die letzten fünf Jahre waren sehr turbulent, verlustreich und es gab wenig Sonne für mich am Himmel. Wenn die Nacht anbrach, kamen mit ihr Alpträume, Fragen und die Sehnsucht nach dem einen auf. Ich wollte nicht mehr schreiben, wollte meine Website abschalten und abtauchen, nur wohin? Die Welt hat sich verändert, wir haben uns verändert und ich, ich verstehe so manches nicht mehr. Aber will ich mich nicht verändern und mich verbiegen. In den letzten zwei Jahren gab es einige Projekte, deren Verwirklichung Neuland für mich war: Ich schrieb am Drehbuch für zwei Theaterstücken mit, die im Opernhaus zu Chemnitz aufgeführt wurden und den Innovativpreis des Bundeslandes Sachsen erhielten. Meine Stimme erweckte die imaginäre Hauptfigur zum Leben. Damit alle verstehen konnten, was diese Figur zusagen hat, wurde sie in die Gebärdensprache übersetzt. Es waren keine „normalen“ Stücke für ein normales Theater, sondern für ein experimentelles Straßentheater. Zwei Bücher wurden geschrieben und veröffentlicht in einer Schreibweise, die mir bis dato fremd war. Warum? Weil der Inhalt sich mit der Inklusion und Integration auseinandersetzt und beschäftigt und das alles sich in einer Geschichte oder in einem Märchen wiederfindet. Im Forum haben zwei Künstlerinnen einen Platz gefunden. Mit dem was sie schreiben, sind sie eine Bereicherung für das Forum, für die Website. Wie geht es weiter? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Die Website wird jeden Tag von Hackern „angegriffen“. Ich bekomme Post von Abzocker-Anwaltskanzleien, die mir Unsinniges vorwerfen. Recherchieren wird gefährlich und damit meine ich: wirklich gefährlich! Ich habe bemerkt, dass der Inhalt meiner Site sich politisch „ausrichtet“ und das wäre der falsche, nicht von mir gewollte Weg. Wenn ich im Sommer zu Hause in einem Stuhl unter dem großen Nussbaum sitze und die Schreie des Milans höre, würde ich am liebsten meine Seele frei lassen, damit die zu ihm aufsteigen und frei sein kann. Das Leben hat wundervolle Facetten, die brillieren, glühen und damit unsere Neugier auf … was gibt es noch zu erleben, anfachen. Die göttliche Energie, die in jeden Menschen ihren Platz hat, lädt mich zum Bleiben ein. Doch hänge ich nicht so sehr an diesem Planeten, um mit ihr zu gehen, wenn sie es verlangen würde. Wieder geht ein Tag zu Ende und die Nacht wird das Licht und alle Geräusche des Tages ersticken. Es wird still werden und doch werden andere Geräusche kommen und uns beherrschen. Es ist ein Rufen, Flüstern, Zerren und Zupfen an meine Nerven und meiner Seele. Das Gedankenkarussell wird, zuerst langsam anfangen sich zu drehen und die atemberaubenden Fahrt mit einem plötzlichem Ruckt beenden. Nicht ein Weg, der aus dem Gedankensumpf führen könnte, wird gefunden, nicht ein Rätsel, das mir das dunkle Unbekannte gib, wird gelöst und nicht ein neuer Gedanke wird geboren werden. Wenn die Nacht noch nicht verflogen, der neue Tag den Horizont noch nicht berührt hat – das ist der Zeitpunkt, wo die göttliche Energie rein und stark zu spüren ist. Ich bin ihr dankbar, sie gibt mir Kraft, Hoffnung und Stärke.
Was mache ich nun? Ihr werdet mehr auf meiner Website lesen. Ein zweiter Roman ist in Arbeit. Die Finger tippen fleißig. Auch für den Gedichtband will ich dieses Jahr einen Verlag suchen. Und wenn ich des Sommers, wieder im Gras liegend in den Himmel schaue und den Milan sehe und seine Schreie höre, dann will ich meine Seele loslassen, damit sie mit ihm frei durch die Zeit und Raum fliegt, beschützt von der Großen Mutter.