Ich hatte Euch ja angekündigt, dass ich Euch erzählen werde, warum ich zu dem Event, 50 Jahre GbJgRgt, das in Bad Reichenhall stattfinden sollte, nicht kommen konnte – besser gesagt, nicht kommen durfte. Was war passiert? Lest und bildet Eure Meinung selbst!
Was war geplant: Mit einem Informationsstand wollte ich die Arbeit der Soldatentumorhilfe den Besuchern näher bringen und damit ein Projekt, das da heißt: Bau eines Hospiz, unterstützen. Ferner war eine Tombola und Erinnerungsfotos geplant. Das alles hatte ich dem Standortältesten des Standortes Bad Reichenhall geschrieben. Ich wurde freundlich behandelt, meinem Antrag wurde stattgegeben und die Planungen liefen auf Hochtouren. Ich fühlte mich mit meinem Vorhaben dort gut aufgehoben, verstanden, fand vollste Unterstützung.
Zur gleichen Zeit bewarb ich mich mit dem gleichen Anliegen beim SanKdo IV in Bogen. Wie immer schickte ich mein ganzes Programm an den Standortältesten. Auch dort erfuhr ich die gleiche Freundlichkeit. Meine Initiative wurde begrüßt, man gab mir die Erlaubnis aktiv zu werden. Ich fühlte mich verstanden und mich mit meinen Ideen gut aufgehoben, bis… ich einen Anruf vom Standortältesten bekam, der mich freundlicher Weise informierte, dass hier etwas „schief läuft“ und ich erst einmal abwarten sollte.
Dann kam eine E-Mail – in der Bw heißt das eine „Lotus Notes“ – vom Leiter der STOV, in der mir mitgeteilt wurde, dass alle meine geplanten und schon genehmigten Aktivitäten verboten sind! Es dauerte nicht lange, da klingelte das Telefon und eine Mitarbeiterin der Abteilung „ES“ meldete sich, (Erklärung: Innerhalb der Bundeswehr gibt es eine Abteilung, die sich mit „besonderen Fällen“ beschäftigt) die mir ab sofort alle meine Tätigkeiten, bezüglich meines sozialen Engagements innerhalb militärischer Anlagen untersagte. Ferner wurde mir mitgeteilt, dass mein Tun „illegal sei und verboten“.
Was damit genau gemeint war, sagte man mir nicht. Nun telefonierte ich erst einmal mit meinem Disziplinarvorgesetzten, um ihn zu informieren und mit ihm über das weitere Procedere zu sprechen. Rechtsberater der Luftwaffe, des SanKdo IV etc wurden bemüht… irre! Dann wurde mir endlich gesagt, was ich hier falsch mache.
Dieses will ich Euch nicht vorenthalten:
– Die Vermischung von Soldat und Schriftsteller – ein absolutes – „NO-GO“
– Das ich meine Bücher innerhalb militärischer Anlagen verkaufe und mich dadurch bereichere, verbotener Weise Werbung tätige
– Das, wenn ich Preise der Tombola an den Gewinner übergebe, ich keine Uniform anhaben darf
– Beraten und Aufklären darf ich in Uniform – aber die Erinnerungsfotos und Tombola in Uniform – absolutes Verbot
– Wenn ich mich mit meinen Aktivitäten bei den verschiedensten Standorten bewerbe, darf ich nie erwähnen, das der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages der Schirmherr ist, auch wenn ich die Erlaubnis habe, dies in meinem Schriftzügen zu erwähnen.
– Bei allen Veranstaltungen. die mit der Soldatentumorhilfe zusammenhängen, darf ich seinen Schriftzug verwenden. Alle Aktivitäten werden auch entsprechend von mir angezeigt.
– Durchführen von Buchlesungen innerhalb militärischer Anlagen (z.B. Unteroffiziers- und Offiziersheim) – verboten!
– Wenn eine militärische Einheit eine Spende an einen Vertreter, in dem Fall wurde ich dorthin geschickt, der Soldatentumorhilfe e.V. übergeben will, darf ich nicht in Uniform erscheinen
…und und und.
Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich zu tiefst betroffen war. Es ist nicht in meinem Sinn gegen Gesetze und Vorschriften zu verstoßen. Gerade, wenn die Abteilung „ES“ auf den „Plan“ gerufen wird, ist höchste Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten. Schnell ist der Ruf ruiniert, die Uniform ausgezogen und es kostet viele Nerven und Mühen. Falls sich doch die Unschuld herausstellten sollte, tut man sich äußerst schwer, den Geschädigten zu rehabilitieren! Gott sei Dank hat hier die Besonnenheit reagiert und nicht der pure Unverstand! So kam es zu keiner Anklage gegen mich und mein soziales Engagement für die Soldatentumorhilfe Koblenz e.V. Was den Leiter STOV vom Standort Bogen dazu bewogen hat, dieses unschöne Licht auf eine edle, notwendige Sache zu „werfen“ bleibt bis heute im Dunkeln verborgen. Eine Erklärung seinerseits mir gegenüber gibt es bis heute nicht.
Wie ich nun weiter verfahre? Ihr werdet es nicht glauben – ICH mache einfach weiter und das so lange, bis mir gesagt wird, dass es FALSCH ist, sich für andere einzusetzen, sich für diejenigen zu engagieren, die unserer Hilfe bedürfen, es falsch ist, sich sozial zu engagieren, als ein Staatsbürger in Uniform.
Nur, wenn es so weit gekommen ist, dann ist keine Hoffnung mehr in dieser Welt.