Wir schreiben das 21. Jahrhundert. Ein Zeitalter, so jung und doch so dunkel. Krieg ist aufgekommen. Die finstere Saat, die im 19 Jahrhundert, genauer gesagt: 1921 gesät wurde, ist aufgegangen, hat sich fest in Europas Erde verankert und trägt totbringende Früchte. Blut fließt in Strömen, Tränen trocknen nicht und die Schreie der sind lauter als die Trompeten von Jericho, nur sie werden nicht gehört.
Mein Vaterland – warum hast du im Bund Jugoslawien mit Bomben, Not und Schmerz überschüttet? Aus dem einen Land machtest du Drei und keines von ihnen kann „leben“. Es gibt keinen Frieden – keinen Wohlstand – dafür menschliche Kälte, Instabilität, Not und Elend.
Gabst dem verführerischen und fordernden Drängen der Apokalypse nach und wandtest deinen Blick nach Afghanistan und im vermeintlich starken Bunde ertranken Söhne und Töchter; Mütter, Väter, Freunde in Blut und Tränen. Der Schmerz wird keine Ruhe finden. Näher, immer näher kommen die Boten der Schlächter verteilen ihre Früchte des Verderbens und bereiten das Feld für die, die ihnen folgen.
Erbarmungslose Streiter des Krieges gehen seit dem 24.2.2022 durch ukrainische Lande und kennen keine Gnade.
Wird der verseuchte Schein und der knisternde Schrei des allesverzehrenden Kriegsfeuers den Bellizisten den Weg weisen, damit sie diejenigen finden, die noch nicht vom Dunklen versucht und in Hoffnung und Frieden leben? Heute gedenken wir den Gefallenen beider großen Kriege. Denken an diejenigen, die heute noch verkrüppelt und belastet unter uns leben. Wir versammeln uns vor den Denkmälern derjenigen, die für Gott, Volk und Vaterland ihr Leben gaben. Lasst mich eine andere Sichtweise aufzeigen: Diejenigen, die überlebt haben, sind wissend, denn ihnen wurde mehr nur als die Jugend genommen. Ich meine besonders die, die mit schweren Kränzen beladen begleitet von Abordnungen und Abgesandten vor dem Denkmal mit ernster Miene erscheinen, salbungsvoll das Haupt neigen und kluge Worte, denen ich nicht glauben vermag, sprechen. Worte und die Taten – wie Feuer und Wasser. Jedes Element bereit zum Töten. Ist der Volkstrauertag wirklich noch das, was er mal war oder ist er zu einem Instrument, einem Instrument von Frauen und Männer geworden, die dem Bellizismus in seiner Reinkultur frönen?
Das letztes Bollwerk gegen das Chaos, so sehe ich die Institution „Kirche“. Diese Bastion ist am Fallen. Der Grund: Sie hat hat ihren Weg verlassen. Nicht mehr lange und der Weg ist breitet für die 5 Reiter der Apokalypse
Lasst uns diesen Tag einen anderen Inhalt geben – Die Suche nach dem Frieden, der „Demokratie“, den Inhalten, die das Wort: Vaterland füllen, nach Frauen und Männern, die aufstehen wollen, mit Mut und Tapferkeit in ihren Herzen…
Wenn das nicht möglich ist, wenn es ihn und sie nicht mehr gibt, wenn die Hoffnung gestorben ist, dann schafft den Tag ab und geht arbeiten. Das wäre in jedem Fall ehrlicher.
Mein Gedicht erzählt eine Geschichte zweier Freunden, die das Schicksal als Sanitäter in den Krieg von einst schickte, Sie trugen die Hoffnung, Leid und Schmerz lindern zu können, in sich. Dieser Krieg, der der bis zum heutigen Tag keinen Frieden hervorbrachte.
Es war der Beginn des dritten Jahrtausend – zwei gingen hinein – einer kam wieder.
Ein Hort des Friedens
Inmitten von Trümmern eine Kirche steht,
auf sie sich ein Soldat zu bewegt,
hat vieles gesehen, sein Herz ist schwer
hat Tränen in den Augen,
versteht die Welt nicht mehr.
Hält Wache für den Frieden
Einsam – allein,
grausige Bilder bohren sich in seine Seele,
Hektik, Schreie, Blut und Tod,
es kocht in ihm,
Hilfe tut not.
Jetzt rennt er, die Waffen klirren,
es drückt der Helm, der Atem geht schwer,
Schweiß brennt in den Augen,
er wirkt ausgebrannt und leer.
Das Herz pumpt,
nur noch ein paar Meter,
eine Kugel will ihn halten,
summt an ihm vorbei,
schlägt ein in die Kirchwand,
es klingt wie ein Schrei.
Stille umfängt ihn, er spürt die Kühle,
sieht weder Bänke, noch Stühle,
geht, ganz nach vorn
fällt auf die Knie,
blickt auf zum Kreuz
will was sagen,
doch die Last in seinem Herzen,
lässt ihm jedes Wort versagen.
Stumm spricht er:
„Herr, hör mir zu, mach dem Leid ein Ende,
schaffe Frieden, gib den Seelen Ruh.
Sieh!
Hände sind zum Beten gefaltet,
Hände sind zum Töten bereit,
Hände beten um den Frieden,
Hände werden in Fesseln gelegt.
Münder bitten um Gnade,
Münder sprechen von Schuld,
Menschen zerbrechen und sterben,
Willst Du so für Dich werben?
Nie hat ein Mensch was gesehen,
kein Mensch hat was gehört,
kein Mensch wird etwas sagen,
kein Mensch wird danach fragen!
Wie groß ist Dein Schweigen?
Wann wirst du deine Macht zeigen?
Augen haben den Verrat gesehen.
Doch sie werden sich schließen.
Schweigen wird unerträglich laut.
Das Unrecht wird immer größer,
Willst du das genießen?
Ekel hat die Welt ergriffen,
sie verfällt in des Hasses Macht,
Verderben zieht durch des Menschen Reihen
Die dunkle Seite verdeckt das Licht,
doch wir,
wir merken es nicht.“
Es ist als leuchte der rote Schein
des ewigen Lichtes in des Soldaten Herz hinein.
Es wird ihm warm, er spürt Trost, es schwindet der Schmerz,
der Glaube Feuer erfüllt sein Herz.
Stumm steht er auf,
blickt dankbar zu ihm hinauf,
den Helm auf das Herz gedrückt
„Herr,
danke für die Kraft und den Frieden,
ich geh jetzt hinaus“…
Er ging,
er stand für den Frieden,
eine Mine, riss ihm das Leben raus.