Die Heilungen gehen weiter…
Zwei Jahre später: 1961, Duisburg-Hamborn, Kaiser-Wilhelm-Straße.
Der Haushaltshilfe Frau Rippl fällt beim Abstauben im Wohnzimmer von Familie Häusler ein Bild Bruno Grönings zu Boden. Die Frau ruft die Hausfrau und entschuldigt sich für ihre Ungeschicktheit, die nicht zuletzt von ihrer Sehbehinderung herrührt:
Ein Auge ist blind, und das andere durch die Überbeanspruchung stark geschwächt.
Grete Häusler zeigt sich verständnisvoll und fragt beim Beseitigen der Scherben nebenbei, ob Frau Rippl denn eigentlich weiß, wessen Portrait da eingerahmt war. Die Haushaltshilfe blickt auf das Bild in ihren Händen und lässt sich kurz über Bruno Gröning erzählen. Plötzlich ruft sie: „Was machen Sie mit mir? Mir ist auf einmal so komisch! Wie ein elektrischer Strom läuft es mir vom Kopf bis zu den Füßen!“ Frau Häusler schaltet richtig und erkennt, dass in diesem Moment der Heilstrom zu wirken beginnt, so wie damals, als sie nach ihrer Heilung im Jahre 1950 aus Deutschland zurück nach Österreich kam und die Menschen, denen sie von ihren Erlebnissen mit Bruno Gröning erzählte, auch reagierten und gesund wurden. Sie führt sie daraufhin in die Lehre Bruno Grönings ein. Frau Rippl wacht drei Wochen später morgens mit vereiterten Augen auf. Als sie die Verklebung entfernt, sieht sie völlig normal.
Dies nimmt Frau Häusler zum Anlass, die alten Freunde dazu aufzurufen, es nicht weiter bei Gedenkfeiern und Kaffeekränzchen zu belassen, sondern das Werk Bruno Grönings in seinem Sinne wieder aufleben zu lassen und allen leidenden Menschen durch Veröffentlichungen zugänglich zu machen, denn jetzt bewahrheiten sich endlich die Worte Bruno Grönings, die all die Jahre keiner verstehen oder glauben konnte und die fast in Vergessenheit geraten waren:
„Alle Menschen müssen sterben, ich auch. Den Körper wird man in die Erde legen, aber ich werde nicht tot sein. Wer mich rufen wird, für den werde ich da sein, und ich helfe weiter. Aber dann wird jeder aus sich heraus die Hilfe und Heilung erleben.“
Quelle: Freundeskreis Bruno Gröning