Es ist Freitag nach 13:00 Uhr. Der normale Dienst ist zu Ende. In meinem Büro stapeln sich die vielen Preise für die Tombola, der Schleudersitz mit seinem Equipment etc. Es ist kaum Platz zum Laufen. Ich wollte einfach raus, frische Luft schnuppern und meine Gedanken sortieren. Also machte ich mich „dünn“ drängte mich an ihnen vorbei. Dabei fiel mein Blick auf die silberne viereckige Nespressomaschine. Ich kann nicht widerstehen – es muss ein Espresso sein, ein großer Espresso. Kaum 3 Minuten waren vergangen, da lief der leckere braune Saft in die Tasse. Ein Duft erfüllt den Raum und lässt meine Geschmackspapillen kreisen und die Spucke lief mir im Mund zusammen. Ich nahm die Tasse, sah die Crema, lehnte mich zurück, schloss die Augen und dann feierten meine sämtlichen Sinne und mein Magen ein Fest. Nur kleine Schlucke nahm ich, um den Genuss so lang wie möglich zu haben. Während ich die ein paar Minuten, jenseits der „Wirklichkeit“ genoss, öffnete sich ein „Gedankenfenster“ und Vergangenes drängte sich in meine Oase der Entspannung.
Die letzten Wochen waren turbulent und gefährlich gewesen. Ich hatte erfahren, dass ein „Tag der offenen Tür“ von einer Bundeswehreinheit in der Stadt Bogen durchgeführt werden sollte. Sofort ließ ich die Telefondrähte heiß laufen, holte mir die Genehmigung für eine Teilnahme von meinem Disziplinarvorgesetzten, informierte den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, überprüfte den Dienstplan, mein Konto, denn alles, was ich an Preisen, Café, Gummibärchen etc. kaufte,, beglich ich aus meiner eigenen Tasche und befragte meinen Terminkalender, ob andere Verpflichtungen mich abhalten konnten. Alle Zeichen standen auf „Grün“. Ich fragte beim Kasernenkommandanten und dem Projektoffizier an, ob ich an ihrem Fest mit einem Stand für die Soldatentumorhilfe Koblenz e.V. mit mit teilnehmen dürfte. Freundlich hörte man mir zu, als ich meine Vorstellungen erläuterte. Natürlich schickte ich mein Programm in 3-facher Ausfertigung und gelocht nach Bogen. Alles war gut. Viel Zeit verbrachte ich mit den Vorbereitungen. Alles musste besorgt und eingekauft werden, da gab`s einiges zu organisieren und mein Helferlein musste ich noch suchen – schwierig, aber darstellbar. Zwei Wochen vor dem Tag „X“ hatte ich alles erledigt. Ich lag gut in der Zeit.
Da klingelte das Telefon. Die Nummer im Display war mir unbekannt. Das ist nicht gut, sagte ich mir und ein flaues Gefühl kroch in mir hoch. Hartnäckig war es, dieses Klingeln und es hatte auch noch eine äußerst unangenehme Frequenz. Kaum hatte ich den Hörer am Ohr stellte sich eine Dame vor und sie sagte, dass sie von der Abteilung „ES“ wäre. „ES“ – fragte ich – was ist das. Freundlich aber bestimmt sagte sie erklärend: „ES“ ist eine Abteilung, die in Sonderfällen ermitteln. Sie sind eine eigenständige Abteilung und unterstehen dem Verteidigungsministerium. Sie werden eingeschaltet z.B. bei Korruptionsverdacht, Betrug etc. „Das ist spannend“, sagte ich. Ich wollte schon immer weg aus Manching und hatte viele Bewerbungen geschrieben. Ob der Herrgott mich erhört hat? Ich sagte ihr, dass ich mich zwar nicht bei dieser Abteilung beworben hätte, aber ich freue mich sehr, diese kennenzulernen. Stille am anderen Ende. Sie dauerte mir ein Mü zu lange. Ich hörte schon, wie sich das Misstrauen langsam in mir „hoch buddelte“ und hörte die Schlechtigkeit den Gang entlang „schlurfen“. „Sie werden unsere Abteilung kennenlernen“, hörte ich die Dame sagen, „aber nicht so wie sie es sich wünschten“. Sie erzählte mir, dass eine Anzeige bei ihnen gegen mich vorlag, in der man von Betrug und Geschäftemacherei innerhalb militärischer Anlagen las und von Lügen, von nicht abgeführten Geldern und mehr lesen konnte. Die Anzeige wurde von dem damaligen Chef der Standortverwaltung Bogen gestellt worden. Die Mühlen dieser Abteilung mahlen schnell und und gründlich. Ich glaube, wenn sie die Farbe meiner Unterhose hätten wissen wollen, sie hätten es gewusst. Befragungen und viele Telefonate folgten. Die Herren der Soldatentumorhilfe standen mir nicht bei und vom Wehrbeauftragten kam keine Unterstützung. Es war eine Überprüfung der besonderen Art, der ich mich unterziehen musste. Es war einfach nichts zu finden. Die Anzeige schien haltlos.
Da erhielt die Dame, mit der ich anfangs telefonierte und die auch die Untersuchungskommission führte, ein Schicksalswink. Sie las die Rückseite meines Hörbuches. Dort steht u.a.: „… beim Verkauf des Hörbuches werden 3,00 Euro an die Soldatentumorhilfe überwiesen…“ Da stand sie und ihre Augen lächelten nicht mehr freundlich, obwohl das Lächeln in ihrem Gesicht wie festgemeißelt schien. Da saß ich nun, ich armer Sünder und sagte ihr, dass es an der Zeit wäre zu beichten. „Jetzt wird es ernst“, dachte ich mir, als ich in die erwartungsvollen Gesichter der Zwei sah. Ich wartet noch eine kleine Weile, holte ich tief Luft und erklärte, dass meine Hörbücher auch außerhalb von militärischen Anlagen verkauft werden, dies jederzeit nachzuprüfen ist und dass von diesem Verkaufserlös 3,00 Euro an die STH abgeführt werden. Abschließend folgte noch eine kleine Weile, holte ich tief Luft und erklärte, dass meine Hörbücher auch außerhalb von militärischen Anlagen verkauft werden, dies jederzeit nachzuprüfen ist und dass von diesem Verkaufserlös 3,00 Euro an die STH abgeführt werden.
Abschließend folgte noch eine Aufzählung von den Geschäften, in denen das Hörbuch zu dieser Zeit auslag. Ein Gefühl des Jubels stieg in mir hoch, ein Gefühl völligen losgelöst sein – ich schaute zerknirscht und abwartend in die Runde. Den kurzen Blick in ihre Augen – er sprach „Bände“ – ich genoss ihn zutiefst. Dann schloss sich das Kapitel. Peinlich und erniedrigend war diese Situation für mich. Was soll ich sagen außer, dass man die Lust an meinem Engagement mir nicht nehmen konnte.
Nur Erstaunen und Betroffenheit löste dieser Artikel bei mir aus. Aber er ist des Rätsels Lösung warum Sie nicht mehr für die
„Soldaten-Tumor-Hilfe“ tätig sind, sein können.
“ Ermittlung in Sonderfällen “ Aber….aber….
Lieber Freund, wie sagten die “ Alten “ schon: Verdien dir deine Spuren im Dienst der Menschlichkeit. Ja…und…nun diese besondere Art der Anerkennung, der Aufmunterung, nicht zur weiteren Nachahmung empfohlen.
Stan, Staat, Mandate, Uniformen usw. sind unantastbar und immer im Recht. Den Menschen aber, ohne diesen Schutz, darf ich sagen: Schlecht recherchiert, wenig Menschenkenntnisse und jeder blamiert sich so gut er kann!
Z.B. Auf der Rückseite der Hörbuchkassette von “ Verfluchte Versuchung “ steht im Klartext vermerkt: Schirmherr: Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestags. Mit dem Kauf des Hörbuches werden 3 Euro an die Soldatentumorhilfe e.V. Koblenz überwiesen. Und, wir, Ihre Fans, gaben Ihnen gerne eine kleine Spende für die materiellen Dinge, die Sie für “ Ihren Stand “ bei den jeweiligen Events benötigten.
Einfach bitter, ohne Verantwortung und bedauerlich!