Die Soldaten haben ihre eigene „Krankenkasse“. Die Leistungen, die sie beziehen gleichen sehr oft denen, die man „draußen“ in der zivilen Welt erhält. Es gibt nur noch wenige Unterschiede. So haben auch die Soldaten oft Lücken in der medizinischen Versorgung. Die Bundeswehr ist der größte Arbeitgeber in Deutschland und nirgends wo ist die Konzentration an Männern höher. Gerade bei den Männern zwischen 20 und 40 Jahren kommt der Hodenkrebs gehäuft vor. Welcher „aufgeklärte“ junger Mann geht schon zu seinem Truppenarzt und sagt: „He Doc meine Eier sind so groß geworden, tun weh, etc.“ Da kann man von der Jugend glauben, dass die Aufklärung fortgeschritten ist, doch in diesem Fall ist doch die Grenze der Scham sehr hoch. Es gibt heute gute Heilungschancen, wenn man den Hodenkrebs früh erkennt. Wenn nicht, dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Und irgendwann fällt der Soldat nebst seiner Familie, oder wenn der Soldat gestorben ist, die Familie durch ein riesiges Loch im sozialen Netz.
Was ich so erleben durfte:
Die Früherkennung hat dem Soldaten das Leben gerettet, doch nicht seinen Hoden. Bevor die große „Schere“ kam, wurde sein Sperma tiefgefroren. So wäre, falls zu einem späteren Zeitpunkt Kinderwunsch bestehen würde, eine Befruchtung möglich und das Familienglück vollendet.
Bei Krankheiten, hier spreche ich von Hautkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs etc., die einen längeren Krankenhausaufenthalt verlangen, wurde das Krankenzimmer bunt gestrichen, Bilder aufgehängt, es wurde „wohnlich“ hergerichtet.
Selbstverständlich gibt es ein „Rundumversorgungspaket“. Sozialberater, Pfarrer, Ärzte so wie so, um nur einige zu nennen, kümmern sich um die Familie.
Und sollte der Unausweichliche an die Tür „klopfen“ – die Soldatentumorhilfe hat Eigentumswohnungen. Dorthin zieht der kranke Soldat mit seiner Frau, Freundin etc. Die Kinder werden z.B. auf Kur, in die Ferien, etc. geschickt – so dass ein friedvolles menschenwürdiges Sterben im Beisein seiner Liebsten möglich ist. Nicht in einem kalten weiß-gestrichenen Krankenzimmer, allein, wo irgendwelche Geräte piepen, pfeifen und vielleicht ein zweiter röchelt, Pflegepersonal überlastet ist. So kann er in Frieden, begleitet, wenn er will auch von Geistlichen, Psychotherapeuten etc. einschlafen.
Sozialberater und Psychotherapeuten stehen der Familie immer zu Verfügung – auch im Nachhinein – mit Rat und Tat. Viele Freiwillige, gut ausgebildete PEER stehen bereit – freiwillig – mit Liebe im Herzen.
Und die Zukunft? Sie gilt es zu meistern. Oft drücken aufgenommene Kredite schwer. In der Geschäftswelt ist es oft „kalt“, oft leer an Gefühlen. Hier setzt sich die Soldatentumorhilfe vermittelnd und hilfreich ein. Sagt mir, wo kümmert man sich so um erkrankte Menschen und um die Hinterbliebenen?
Sicher habe ich nicht alles auf- und erzählt. Wenn man sich das Alles genau betrachtet, muss man zu dem Schluss kommen: dass die Soldatentumorhilfe eine Perle ist, eine Sonne in den sonst so düsteren Zeiten. Ich weiß, dass jeder Cent ankommt. Keine Verwaltung, keine Gehälter, keine dunklen Kanäle, keine andere, dritte Hand, die da etwas abgreifen will.