Deutschland liest – Treffpunkt Bibliothek – das ich diese Lesewoche in der Bibliothek in Auerbach eröffnen durfte – nun, ich kann nicht leugnen, dass dies meinem Ego gut tat. Was mich besonders gefreut hat ist, dass auch ein Kindergarten unter den angemeldeten Besucher war. Den Kleinsten sollte ich mein Kinderbuch: „Was krabbelt da im Morgentau“ vorstellen. Herzklopfen hatte ich schon, denn Kinder haben ihre eigene Art zuzuhören und zu kritisieren. Premiere – für mich. Bevor der Termin anstand, besuchte ich die Bibliothek und lerne die Leiterin, Frau Schamberger, kennen. Bei einem leckeren Cappuccino unterhielten wir uns über die Veranstaltung, wie sie denn wohl gestaltet werden könnte.
Viele Ideen wurden geboren und zugleich verworfen. Warum? Es sollte eine Veranstaltung werden, die nicht „verkrampft“, „verplant“ und „programmiert“ ist. Was mir besonders angenehm auffiel war die Akzeptanz, die Freundlichkeit und das Entgegenkommen – das habe ich schon oft anders erlebt. Hier hatte ich das Gefühl, das ich als Autor willkommen war, dass meine Bücher hier gut aufgehoben sind, dass diese Bibliothek in der Lage ist, ihre Aufgabe, ihre Mission zu erfüllen. Ich brauche Euch nicht zu sagen, dass dies in der heutigen Zeit nicht einfach ist. Da braucht es schon so eine gute, engagierte Seele die in der Lage ist, die Schicksale des Hauses mit zu lenken und zu gestalten. Natürlich geht das nicht ohne die Politik, Ich denke, dass in Auerbach in diesem Punkt die Welt noch in Ordnung ist und die Herrn und Damen Politiker begriffen haben, dass das Haus der Bücher eine Wissensschmiede ist, eine gute Investition in die Zukunft und ein Bollwerk gegen die Dekadentes. Neu renoviert, übersichtliches Management, wohl und gut sortiert, liebevoll gestaltete Räume… eine Perle.
So wurde der 6. November festgeschrieben. Seitens der Bibliothek wurde sich viel Mühe gegeben: Plakate und Flyer wurden gedruckt, die Kinderabteilung liebevoll gestaltet, die Zeitung wurde benachrichtigt, die Stadtväter und Räte Auerbachs und der angrenzenden Gemeinden wurden eingeladen… bestimmt habe ich einiges vergessen zu erwähnen. Für die Kinder suchte ich dann die „Sonnenkäfer“. Kurze Zeit später fand ich ein ganz großes „Nest“ dieser kleinen, schokoladigen, süßen Krabbeltiere. Zu meiner Unterstützung nahm ich Bruno „mein Glücksbären“ mit. Es war eine zauberhafte Stimmung, Spannung lag in der Luft, als ich ihnen vorgestellt wurde, ich und Bruno, mein kleiner, grüner, gehäkelter Glücksbär. So fing ich an ihnen die Geschichte von der Sonnenkäferfamilie zu erzählen, zeigte ihnen die Bilder und was es noch alles zu entdecken gab. Und damit sie auch wussten, wie diese Krabbeltiere aussahen, zeigte ich ihnen das „Nest“, das ich gefunden hatte und alle durften naschen, während sie das Lied vom Sonnenkäfer sangen. Auch für die Erzieherinnen und die Mutti, die mitgekommen war, blieb einer übrig. Das Interesse der Kleinen war groß – ihr könnt es sehen, wie ich umlagert wurde. Ehrlich, es ging mir schon nah. Aber während ich da so vorlas, fiel mir ein kleines Mädchen auf, das schüchtern einige Meter vor mir auf einer Unterlage lag und mir zuhörte. Mit einem mal hatte ich das Gefühl, dass meine Zeit mit Bruno vorbei ist. Fertig mit lesen, vor dem versammeln zum Abschlussfoto bat ich sie zu mir. Mit ihren Augen sah sie mich schüchtern an und als ich sie fragte, ob sie meinen Bruno als Freund haben möchte, leuchteten ihre Augen und schüchtern nickte sie. Wie ihr Name ist? Ich weiß es nicht. Ich wünsche ihr sehr, dass Bruno ihr ein guter Freund seiner Bestimmung als Glücksbär treu bleibt. Auf jeden Fall seht ihr sie auf dem Abschlussfoto. Dann war alles vorbei.
Pause – die Emotionen verdauen – die Ruhe und die Sonne genießen – Café schlürfen und warten, bis die Dunkelheit das Licht besiegt hatte. In einem anderen Raum der Bibliothek wurde der Vorlesetisch hergerichtet. Alles wartete, und wartete und keiner kam. So begann die Buchlesung exklusiv für das Personal der Bibliothek – ganz familiär. Als ich mit meinem Roman zu Ende war und die Gedichte aus meinem Lyrikband vortrug, hörten selbst die Stühle das knarren auf. Für mich, der diese Gedichte schon des Öfteren vorgetragen hatte ist es immer wieder ein Erlebnis die Mischung aus Spannung, Ergriffen- und Betroffenheit der Zuhörer zu fühlen, die Energien ihrer Gedanken in mich aufzunehmen – es ist wie „Magie“. Wie immer beendete ich meine Lesung mit einer dunklen roten Rose. Aber was wäre eine Veranstaltung, ohne einen Wermutstropfen? Es wäre eine gelungene Veranstaltung – gut für die Bibliothek – für die Stadt Auerbach – für die Zuhörer und natürlich auch für den Autor! Und hier, meine Freunde gestattet mir die Benennung des großen Wermutstropfen: Es gab keine Berichtserstattung seitens der Medien, es gab keine Zuhörer außer dem Kindergarten: Kita „Zwergenhaus“ den ich ganz lieb grüße und an der Abendveranstaltung gab’s ein familiäres, besser gesagt ein bibliotheken-familiäres Publikum. Nicht einer der geladenen Gäste der Stadt Auerbach, Rebesgrün und andere angrenzenden Gemeinden, kamen zur Eröffnungsveranstaltung: Deutschland liest.
Es waren zwei wundervolle Events. Es wurde viel gelacht, Adrenalin brachte mein Herzl schon zum Klopfen und der Blumenstrauß, den ich zum Schluss überreicht bekam, war eine Augenweide. Der tat meinem Seelchen schon gut – es ist ja auch selten….
Wie immer habe ich eine Bildergalerie eingerichtet. Gern denke ich an diesen Tag zurück. Bedanken möchte ich mich bei Frau Schamberger und ihrem Team, nicht nur für ihre exzellente Unterstützung in der Vorbereitung und Durchführung, sondern auch dafür, dass ich ihnen meine Bücher auf meine Weise vorstellen und die Gedanken, die in ihnen liegen, zum „Leben erwecken“ durfte.
Der Werbeagentur Strobel möchte ich für die aktive Unterstützung danken.