Eine Herausforderung für mich sollte es sein: Von einem Bekannten erhielt ich die Adresse vom Café Wildwuchs im Werkhaus in München. Dort sollte es die Möglichkeit geben, sich auf einer Kleinbühne „darzustellen“, so war sein Tip.. Also ließ ich die Telefondrähte glühen, sprach mit den Leuten und vereinbarte einen Termin, damit ich ihnen mein Programm vorstellen konnte – die halbe Miete, sagte ich mir.
In der Vorbereitung auf dieses Event wurde ich von einem Reporter vom „Münchener Merkur“ zu einem Interview gebeten. Diese Fragen und meine Gedanken dazu will ich Euch nicht vorenthalten:
1. Wie würden Sie sich Ihren Lesern, Ihren Zuhörern kurz vorstellen?
Die schwerste Frage gleich zu Anfang…
Ich würde sagen: Hallo Leute, hier ist jemand…
Mein Name ist Marlow, Stan Marlow und ich habe mich dem Wort „verschrieben“ „verschrieben“. Das Wort bietet mir die Möglichkeit, Euch zu erreichen: Was es zu sagen gibt? Hier ist mein Roman „Verfluchte Versuchung“ habe ich ihn genannt. Hört einfach zu… und so es sein soll, werden meine Worte Euch verzaubern, entführen, unterhalten, auch zum Nachdenken anregen, sie werden kritisch sein und verträumt.
2. Sie sind bei der Bundeswehr, das klingt sehr martialisch, zu welcher Einheit gehören Sie mit welchem Arbeitsschwerpunkt?
Martialisch? Wir wissen um des Wortes Bedeutung und wir wissen, warum es die Bundeswehr geben muss und persönlich gesagt, wäre es mir wohler, wenn es keine Armeen auf der Welt geben würde. Viel Leid würde uns erspart bleiben und es wäre so, wie es sein müsste: Kinder würden ihre Eltern zu Grabe tragen und nicht umgekehrt. Zurzeit bin ich am Flugmedizinischen Institut der Bundeswehr als Flugmedizinischer Assistent und PEER tätig. Mein Tätigkeitsfeld ist in der Flugmedizin zu finden.
3. Beschreiben Sie doch mal ein wenig Ihren Arbeitsalltag, ohne Geheimes zu verraten
Man könnte sich meine Arbeit so vorstellen wie das eines medizinischen Assistenten, nur spezifischer, viel komplexer, facettenreicher, gewürzt mit etwas mehr Risiko und etwas andere Arbeitszeiten. Interessant ist auch der Einblick in die Forschung. Ich glaube, es würde hier den Rahmen sprengen, mehr in die Details zugehen.
4. Sie sind im Erzgebirge aufgewachsen, wie viel Erzgebirge steckt noch in Ihnen und wie viel Bayern?
Es ist schwierig ein Heimatgefühl zu entwickeln, da nur sehr wenige das Glück haben, lange genug an einem Ort stationiert zu sein.
Mein Herz gehört dem Erzgebirge mit seinen Wäldern, Städten und den Menschen. Bayern wurde meine Wahlheimat. Bayern ist mit seinen Menschen genauso wild, hart aber herzlich und liebenswert. Ich fühle mich wohl – eine zweites zu Hause.
5. Seit wann schreiben Sie, wie begann Ihre noch nicht vollendete Schriftstellerlaufbahn?
Meine ersten Geh-Versuche unternahm ich, als ich in Belgien in Bovigny (Ardennen) stationiert war. Es gab für mich einen Grund, der mich förmlich zum Schreiben zwang. Ich wollte antworten auf eine Aussage eines Politikers, der damals meinte, die Primärtugenden wären out und der Sekundärtugend sollte unsere Aufmerksamkeit gelten. Ich suchte nach der geeigneten der Form dem zu widersprechen.
Meinen Roman: Verfluchte Versuchung hat eine Odyssee hinter sich. 3 Jahre schrieb ich an dem Manuskript, fand einen Verlag, der dann Pleite ging. Eine Zeit voller Enttäuschungen, Gerichtsurteile etc. begann. Der zweite Verlag war kaum besser. Mein Manuskript wurde verlegt, aber der Verlag kam seinen Verpflichtungen nicht nach. Die musste Zusammenarbeit beendet werden. Jetzt habe ich einen neuen Verlag gefunden, unter dem die 4. Auflage publiziert wird. Hoffentlich haben die Nornen ihr Netzt besser gestrickt…
6. Würden Sie mal Ihre hauptsächlichen Themen benennen?
Ich denke, so bin ich… „ und …“ kann ich denn noch das sein, was ich will…?“
In meinem Roman habe ich diese zwei Kernaussagen versteckt: Die Frage nach der „Inneren Freiheit und Unabhängigkeit“ und die Frage nach den „Kardinaltugenden„.
Diese werden durch Nebenaussagen ergänzt: Hat der Künstler, egal welcher Couleur eine Verantwortung an den Leser, Genießer und Beschauer gegenüber?
7. Auf wie viele Bücher, andere Veröffentlichungen haben Sie es bereits gebracht?
Zwei Dinge sind für Veröffentlichungen unabdingbar: Zeit und Geld. Von beiden habe ich recht wenig. Veröffentlicht habe ich bisher 3 Bücher:
Der Roman: „Verfluchte Versuchung“
Den 1. Lyrikband aus der Trilogie: „Gedankenlabyrinth“
Ein Kinderbuch mit dem Titel: „Was krabbelt da im Morgentau“
Zur Frühjahresmesse erscheint der 2. Gedichtband aus der Trilogie: „Gedankenspiegel“
Zurzeit arbeite ich an dem Hörbuch zu meinem Roman. Wundervoll wäre es, wenn ich es zu der Veranstaltung im November vorstellen könnte. Also Premiere ist angesagt. So viel sei verraten: Es wird ein Hörbuch der besonderen Art – ein gelungenes Experiment.
8. Ihre Veranstaltung im Münchner/ Neuhausener Werkhaus ist eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Soldatenkrebshilfe. Warum Soldatentumorhilfe?
Ich bin Soldat und ich habe das Gefühl etwas tun zu müssen, dass mich prägt, mir zeigt, das ich lebe, bewusst lebe … während meiner langjährigen Tätigkeit in einem medizinischen Beruf gab es u.a. viele Berührungspunkte mit Krebskranken. Während meines Examens, das ich am Bundeswehrkrankenhaus Koblenz schrieb, betreute ich intensiv einen an Krebs erkrankten Mann in seiner letzten Phase bis zu seinem Tod. Durch viele Tiefen und Höhen gingen wir gemeinsam und hatten gute aber auch weniger gute Zeiten. Dadurch bekam ich viele Einblicke… vielleicht daher
9. Wer sind dabei Ihre Partner?
Ich arbeite mit der Soldatentumorhilfe Koblenz e.V. zusammen
10. Gibt es ein Schlüsselerlebnis für Ihr Engagement?
Mich bitte nicht missverstehen… Sicher gibt es einige Erlebnisse, die ich nicht vergessen kann, die mich geprägt haben, die sich in meine Seele einbrannten, die letztendlich für mein Engagement für die Soldatentumorhilfe verantwortlich sind. Diese Erlebnisse hier aufzuschreiben – nein, das ist nichts für mich. Ich denke, Sie verstehen sicherlich, was ich meine!
11. Ihre Partnerin, die mit Ihnen gemeinsam den Abend gestalten wird, wer ist sie und welche Rolle spielt sie in Ihrem Schaffen?
Susan hat eine eigene Gruppe, die sich „Melodram Infam“ nennt. Ich konnte Sie sie davon überzeugen, mich zu unterstützen, damit es eine etwas andere Buchlesung, etwas ganz Besonderes wird.
12. Sie leben in Ingolstadt, was bringt Sie ins Werkhaus nach München/ Neuhausen?
Zufall? Gibt es den Zufall überhaupt? Ich denke, es sollte so sein. Auch hier gaben andere Künstler aus München, bei denen ich mich recht herzlich bedanken will, den Tipp.
13. Was ist als nächstes geplant?
Wie ich erwähnte, wird das Hörbuch fertig. Ich werde es auf der Lesung mit vorstellen. Den Reinerlös spende ich. Schirmherr ist der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages. So steht es auch auf der Rückseite des Hörbuches
Ideen habe ich viele. Doch ich weiß auch, dass ich ein „No-Name“ bin. Das ist nicht gerade förderlich für das lebendig werden lassen meiner Gedanken und Aktivitäten. Vielleicht findet sich ja ein Protegé, der Gefallen an meinen Gedanken, Fantasien und Ideen findet.
Zur Leipziger Buchmesse der 2. Lyrikband aus der Trilogie veröffentlicht. An einer weiteren Arbeit mit makaberen Kurzgeschichten, wo der schwarze Humor nicht fehlen wird, bin ich am Schreiben
14. Denken Sie an eine Reihe bzw. an mehrmalige Auftritte im Werkhaus oder könnten Sie sich sogar eine Matinee mit anderen Künstlern zusammen vorstellen?
Es wäre natürlich wundervoll, wenn diesem Auftritt am 18. November noch weitere folgen würden. Die Kunst ist so vielseitig, so vielschichtig eigentlich ehrlich und dennoch wird sie oft nicht verstanden.
Ein Matinee… das wäre etwas, von dem nicht nur wir als Künstler profitieren würden. Ich werde neugierig… eine Herausforderung, der ich mich gerne stellen würde.
Ich danke Ihnen für das Interview und Ihre Zeit. Wir dürfen gespannt auf den bevorstehenden Abend sein
Alles lief super und ich hatte den Termin am 18.11. Es sollte eine Benefizlesung werden, für die Soldatentumorhilfe. Die Örtlichkeit war wie geschaffen, für ein kleines Spektakel – Das Café Wildwuchs – im Werkhaus. Viel Werbung meinerseits, Ideen und ein paar kleine Investitionen – perfekt! Mit von der Partie waren Olli, dem Besitzer des Tonstudios, der sein ganzes Ton-Equipment mitnahm, (der spätere Produzent meines Hörbuches), Suzan Hendizadeh (mein kleiner Teufel) und da waren noch ein paar Helfer. In dem Club- Café „Wildwuchs, dass sich in dem Werkhaus befindet, befand sich die besagte Kleinbühne. (Ich setze dann eine Link, damit Ihr sie sehen könnt). Zuerst begann der Aufbau: Die Tonanlagen für die Geräusche wurden installiert, die Scheinwerfer geschaltet, die Rosen, die ich für die Begrüßung der Frauen gekauft habe, wurden ins Wasser gestellt. Mit Kerzenlicht wurde dann eine eigene spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen… Es war kurz vor 20:00… das Herz fing an lauter zu schlagen, das Lampenfieber steig in mir auf. Noch war niemand zu sehen. Werden sie kommen? Und dann… viele Hände schüttelte ich und die Rosen, wechselten schnell ihren Besitzer. Nur eine blieb in der großen Vase. Sie nahm ich mit zu mir auf die Bühne. Ja, da saß ich nun, schaute von der Kleinbühne auf die vielen Leute, die den Saal gefüllt hatten. Erwartungsvolle Augen schauten zu mir hinauf und dann..n ließ es sich nicht mehr aufhalten. Die Lichter flackerten, tauchten die Szenen in bunte Farben, der Teufel nahm die Zuhörer in seinem Bann und grelle gleißende Blitze gefolgt von Donnergrollen ließen eine ganz andere Welt, fast greifbar“ vor den Augen der Zuhörer entstehen. War es einmal still, ganz still und dunkel, so füllten meine Worte den Raum und der Teufel ließ mit seinen „Spielereien“ manchen Zuhörer zusammen schrecken.
Gefangen in dieser „Welt“ entfloh uns die Zeit. Bedauern fühlte ich in mir, als ich den Teufel den Schlusssatz singen hörte: „…und eure Seelen gehören mir.“
Aufgetaucht genossen wir Akteure den Beifall…