Was ist eigentlich ein Bücherwurm? Gibt es ihn wirklich? Und wie sieht er aus? Hektor Haarkötter entdeckt Bücherwürmer ganz unterschiedlicher Art, tierische und menschliche. Denn auch der Bücherfreund entpuppt sich oft als Bücherwurm, der gierig und gefräßig alles Gedruckte verschlingt. Und so führt die Suche, die in der Zoologie beginnt, auch bald in die Kulturgeschichte zu den zahllosen Bibliomanen in Kunst und Literatur. Schließlich stellt sich die Frage nach der Zukunft, denn im Medienzeitalter residieren die legitimen Erben des guten alten Bücherwurms längst in Fernsehern und Computern. In bibliophiler Ausstattung mit schönen Illustrationen!
Rezension: von Thorsten Wiedau
Ob klassisches oder modernes Literaturvergnügen, dem Bücherwurm kommen jeden Menge interessante Bücher unter und die CD DER BÜCHERWURM von Hektor Haarköter, gesprochen von Martin Falk, bietet jede Menge interessante und leckere Fundstücke für den Büchernarr und Literaturversessenen.
Am Anfang ein wenig humorvoll und mit der notwendigen Portion Komik kommt das Hörbuch DER BÜCHERWURM von Hektor Haarkötter dann doch schnell zur Sache und zeigt auf wie menschliche Bücherwürmer und ihre tierischen Verwandten zur Sache gehen.
Der Mensch als Bücherwurm liebt das Buch, er streichelt es, er liebt das Vorsatzblatt, das Geräusch beim ersten umblättern und den Geruch des Buches – er genießt die ersten gelesen Worte.
Der tierische Vertreter der Spezies Bücherwurm ist da ganz anders – nun ja, nicht ganz nur eben anders. Er liebt auch das Buch, er hat es zum fressen gern und das Hörbuch zeigt auf wer da alles zu dieser tierischen Gruppe gehört – eine ganze Menge Vertreter – Angst und Bange wird da einem beim zuhören…
Ein interessantes Hörbuch ist da Hektor Haarkötter gelungen, das zwischen Komik und Sachinformationen hin und her schwingt. Im Übrigen vorgetragen von Martin Falk, dem auch das notwendige Quäntchen Humor nicht fehlte.
Für alle wirklichen Buchliebhaber ein unverzichtbares Hörbuch zu ihrem Liebling: dem BUCH.
Empfehlenswert
und: von Herodot
Es ist mehr als nur ein intellektuelles Vergnügen, diese Abhandlung von Haarkötter über den Bücherwurm zu lesen. Warum dies allerdings nur für den „besonderen Leser“ gilt, erschließt sich nicht ganz. Denn der „menschliche“ Bücherwurm ist, auch wenn er wohl zur schweigenden Minderheit gehört, nichts Besonderes. Er ist lediglich infiziert auf chronische Art und Weise.
Sei es, wie es sei: Im Buch von Hektor Haarkötter erfahren wir alles, was die Spezies „Bücherwurm“ betrifft. Das gilt für den Schädling als solchen, der sich ganz ungeniert und respektlos an allem labt, was mit dem Buch zusammenhängt: Leder. Papier, Druckerschwärze oder Leim. Er nimmt auch keine Rücksicht auf Autoren. Dante „schmeckt“ dem Bücherwurm genau so wie ein billiger Krimi, Ovid und Goethe wie erotische Literatur.
Sein Leben, seine Vermehrung – kurz die gesamte Vermiologie wird von Haarkötter ausführlich abgehandelt. Auf dieser Grundlage dann erfährt der ohnehin schon infizierte Leser mehr darüber wie aus dem Wurm der Bücherwurm wird (die Vermifizierung), wie der Mensch ins Buch kommt und was es mit ihm tut. Und wie letztlich diese Spezies seit Lessing und Spitzweg Bild und Namen hat – und einfach unausrottbar ist.
Der höchst amüsierte Leser lernt auch eine Menge über die Entwicklung von Literatur von der Antike bis zum Computervirus (die moderne Variante des Bücherwurms); von Bücherverbrennungen und Büchervernichtungen. Am Ende kann man dieses Büchlein auch als eine Hommage auf den „Büchernarr auf zwei Beinen“ lesen. Und dies sollte nicht nur genannter „Büchernarr“ auch tun.
über den Autoren:
Hektor Haarkötter, geb. 1968, lebt als Journalist, Fernsehregisseur und freier Autor in Köln.
Wollt ihr mehr wissen, dann folgt dem Link, der euch auf seine Seite führt:
https://www.xing.com/profile/Hektor_Haarkoetter