Lev ist ein Glückssucher: Aus seinem osteuropäischen Dorf ist er nach London aufgebrochen, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Stadt ist ihm fremd – der Rhythmus des Lebens, die Sprache, die Ambitionen der Menschen. In seiner Einsamkeit denkt er zurück an seine geliebte, jung verstorbene Frau Marina, an seine kleine Tochter Maya und an die verrückten Erlebnisse mit seinem besten Freund Rudi. Doch Lev ist entschlossen, sich eine Zukunft zu erkämpfen: Er entdeckt ein ungeahntes Talent, er findet Freunde und sogar eine neue Liebe, er schickt Geld nach Hause. Und als ihn von dort schlechte Nachrichten erreichen, hat er eine große, eine abenteuerliche Idee …
Müde und zerschlagen kommt er nach einer langen Busfahrt in England an. Nach schlecht verbrachten Nächten, ohne ein Dach über dem Kopf trägt er für Achmed, einem Kebabwirt, Prospekte aus. Schwermütig gleiten seine Gedanken während seiner Arbeit zu jeder Stunde und Sekunde zurück zu Rudi, seinem Freund und zu seiner kleinen Tochter Maya, die er nach dem Tode seiner Frau bei seiner Mutter zurück gelassen hat. Natürlich denkt er auch an Marina, seine Frau, die nur 36 Jahre alt wurde! In einer rührenden Szene steht er einsam und verlassen vor dem Waschbecken bei Achmed und weint! Achmed zeigt menschliche Anteilnahme in der ihm eigenen spröden Art. Diese Szene gehört zu den stärksten, mit denen Rose Tremain uns an Levs Schicksal heranführt.
Rezensionen:
Ein phantastisches Buch über Trauer, Einsamkeit, Fremdheit auf der einen und Optimismus, Mut, Zuversicht und Freundschaft auf der anderen Seite. Der nach dem Tod seiner Frau verbitterte Lev aus Polen kommt auf der Suche nach Arbeit nach London. Gänzlich unvorbereitet stolpert er in eine für ihn (häufig im wahrsten Sinn des Wortes) unverständliche Welt, mit dem Ziel, Geld zu verdienen, um seine daheim gebliebene Mutter und Tochter zu unterstützen. Zu erleben, wie er sich langsam für andere Menschen öffnet, wie er seine Lebensfreude zurück gewinnt und anfängt, Pläne für sein weiteres Leben zu machen gehört zu dem Schönsten, was ich in letzter Zeit gelesen habe, auch wenn das Happy End fast ein bisschen „zu rund“ ist. Ich gehe davon aus, dass eine Verfilmung nicht lange auf sich warten lässt. Ich habe jedenfalls die Bilder schon im Kopf.
und
Ich habe mich durch obige Rezensionen und die Inhaltsangabe dazu verleiten lassen dieses Buch zu kaufen. Ich habe mich aber schon sehr schnell zu langweilen begonnen. Eine traurige Geschichte, die leider sehr seicht geschrieben ist. Dabei lese ich ausgesprochen gerne traurige Geschichten, aber sie müssen mich fesseln – diese tat es nicht. Sorry, ich kann diesem Roman nichts abgewinnen……aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden!
Über die Autorin:
Rose Tremain, 1943 geboren, wuchs in London auf und studierte an der Sorbonne. Sie war Dozentin für Englisch, Lehrerin und Lektorin, veröffentlichte Romane und Kurzgeschichten, schrieb aber auch für Film, Funk und Fernsehen. Ihre Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Rose Tremain lebt in Norfolk.