Verheimlicht – vertuscht – vergessen“ beginnt dort, wo herkömmliche Jahresrückblicke enden: Gerhard Wisnewski führt souverän durch die Ungereimtheiten und offenen Fragen des Jahres 2011. Er deckt auf, welche Nachrichten uns vorenthalten wurden und welche Schlagzeilen ein verfälschtes Bild der Wirklichkeit gegeben haben. Wisnewski zeigt die wahren Zusammenhänge, die sich unter der Oberfläche dessen verbergen, was uns die Medien als »objektive« Berichterstattung präsentieren
Rezensionen:
Herr Wisnewski sammelt die nachprüfbaren Fakten aus Pressemeldungen und fügt sie mit eigenen Recherche-Ergebnissen zusammen. Er ist sich auch nicht zu schade, die Beteiligten/Beschuldigten, wie bspw. Human Rights Watch bzgl. Libyen, auf Lügen offen anzusprechen. Diese Korrespondenz findet man auch im Buch. Er erklärt die (dann offensichtlichen) Zusammenhänge und zeigt so ein Bild, das sich vollkommen anders darstellt, als die Massenmedien es uns glauben machen wollen. Im Grunde präsentiert das Buch zu den behandelten Themen alle relevanten Daten, so wie es eigentlich Aufgabe der Massenmedien gewesen wäre.
Das Buch liest sich sehr flüssig und ist in einer lockeren Sprache geschrieben. Vor allem aber ist es äusserst spannend, man kann nicht aufhören zu lesen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, einige Male musste ich laut lachen.
Gestört hat mich, dass einige Themen m.E. zu kurz kommen. Das Ende des ein oder anderen Kapitels kam mir etwas zu abrupt. Aber es ist nunmal ein Jahrbuch… daher rechtfertigt das für mich keinen Punktabzug.
Eines der interessantesten und vor allem explosivsten Kapitel dürfte das über den Fall Kampusch sein.
In den deutschen Medien haben wir, ausser „Befreiung nach jahrelanger Gefangenschaft“ nicht sehr viele Informationen darüber erhalten. Dass (und vor allem warum!) dieser Fall in Österreich zu einer ausgewachsenen Staatskrise führte, war mir zuvor nicht bekannt.
Auch im Falle des Attentats auf Utoya werfen die zusammengetragenen Informationen des Buchs ein vollkommen neues Licht auf diesen „Terroranschlag“. Die Fakten, Zeugenaussagen und „Ermittlungspannen“, die Herr W. hier gesammelt hat, legen einen Schluss nahe, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
So sehr es einem unbedarften Leser die Unfassbarkeit dieser Enthüllungen verbietet, sie zu glauben, so sehr zerrt ihre Plausibilität den Leser wieder in die andere Richtung.
Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens ans Herz legen, der wissen möchte, was um ihn herum geschieht.
geschrieben: Arno Nhym
und
Wir haben ein Problem in Deutschland: Die Medien des Mainstreams -von Wisnewski gerne auch „Massenverblödungswaffen“ genannt- informieren uns Bürger nicht mehr. Im Gegenteil: Sie streuen uns Sand in die Augen, wo es nur geht. Sie führen uns in die Irre und versuchen uns zu manipulieren, mal geschickt und mal weniger geschickt. Denn kaum ein Journalist fragt heute noch kritisch nach, und wenn doch, dann wird er schnell aus dem allgemeinen Medienbetrieb ausgestoßen, ganz so wie seinerzeit Wisnewski nach seiner kritischen 9/11-Fernsehdokumentation ausgesondert wurde. Wisnewski hat aber zum Glück nie den Anspruch an die Qualität seiner Arbeit aufgegeben. Er schreibt weiterhin kritische Bücher.
Sein Jahrbuch ist inzwischen für mich das erste Buch, worauf ich mich in einem neuen Jahr freue. Wobei „freuen“ eigentlich der falsche Begriff ist, denn die Inhalte des Jahrbuches sind ja eher traurig, denn es handelt von den vielen großen Lügen, die man uns im abgelaufenen Jahr aufgetischt hat. Wisnewski sieht uns alle in einer Kunstwelt -ganz so wie der Hauptdarsteller in der „Truman-Show“- in der wir nur das zu sehen bekommen, was die Regisseure uns sehen lassen wollen. Nur hier und da fällt einmal ein Scheinwerfer herunter – ein klares Zeichen, dass irgendetwas nicht stimmen kann. Und Wisnewski sammelt beharrlich all diese Scheinwerfer auf und zeigt beispielhaft an einigen von ihnen, wie verbogen unsere erlebte „Realität“ wirklich ist. Und er zeigt, wer da verbiegt, und warum. Tja, und das ist nicht immer leichte Kost, aber Wisnewski ist ja auch kein Autor für seichte Unterhaltung.
Für wen ist nun dieses Buch geeignet? Diejenigen, die Wisnewski’s Arbeit kennen und mögen, so wie ich, kaufen sich das Buch, um eine alternative Jahreschronik in Buchform zu bekommen. Der Erkenntnisgewinn ist dabei nicht eben groß, denn wer mit wachen Augen und einem klaren Kopf durch unsere Nachrichtenwelt geht, dem kommen viele „Fakten“ und „Nachrichten“ schon beim ersten Hören und Sehen komisch vor. Die Sinne sind nach Jahren des kritischen Hinterfragens halt geschärft für derlei Merkwürdigkeiten. Deshalb ist das Jahrbuch interessant, aber doch eher etwas für die Bibliothek. Diejenigen aber, die Wisnewski noch nicht kennen, die müssen sich gefasst machen auf einen Ritt durch das Feuer. Die Nachrichten des vergangen Jahres werden vor den eigenen Augen Stück für Stück seziert und analysiert. Bei vielen Nachrichten wird der Leser erstaunt feststellen: „Hoppla, das habe ich ja gar nicht mitbekommen“. Als Beispiele seien nur die Fragen rund um Obama’s Geburtsurkunde, das Treffen der mächtigsten Menschen der Welt in St.Moritz, oder die verschiedenen „Terroranschläge“ genannt.
Wenn man aus diesem Buch einen Nutzen ziehen will, dann muss man vor der Lektüre am besten den Kopf leerräumen. Gängige Vorurteile und Klischees, geprägt durch unsere nahezu gleichgeschaltete Medienlandschaft, sollten zumindest zeitweise beiseite geräumt werden. Wenn sie als Leser das nicht schaffen, werden Sie sich Seite um Seite nur ärgern und am Ende das Geld für diesen Buch bereuen. Wenn Sie es aber schaffen, sich den Tatsachen, die Wisnewski präsentiert, mental zu öffnen, dann werden Ihnen die Augen übergehen. Sie erfahren Dinge, die sie eigentlich nicht wissen sollten.
Und so ist das kritische Jahrbuch auch ein stummer Zeuge für das Versagen der Medien in unserem Land, die es nicht schaffen, kritischen Journalisten wie Wisnewski eine breite Wirkungsfläche zu bieten. (Dem Knaur-Verlag ist insofern ausdrücklich zu danken, dass er immer zu Wisnewski gehalten hat. Da gehört auch auf Seiten des Verlages großer Mut!)
geschrieben: Klausebott
über den Autoren:
Gerhard Wisnewski, geboren 1959, beschäftigt sich mit den verschwiegenen Seiten der Wirklichkeit; seit 1986 ist der studierte Politikwissenschaftler als freier Autor, Schriftsteller und Dokumentarfilmer tätig. Viele seiner Bücher wurden Bestseller, unter anderem „Operation 9/11“ und „Das RAF-Phantom“. Der auf diesem Buch basierende Fernsehfilm „Das Phantom“ gewann zahlreiche Preise, darunter den Grimme-Preis.